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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 881 -
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GENESE EINER HABSBURG-LOTHRINGISCHEN FAMILIENSAMMLUNG 881 „Spaltung des Instituts“, und zwar in der Weise, „daß der eine (nichthabs- burgische) Theil in Räumlichkeiten, welche seine intensivere Ausnutzung ermöglichen (Anschluss an die k. k. Hofbibliothek in irgend einer Form?) un- tergebracht“ werde „im Interesse einer intensiveren Ausnutzung der allge- mein-wissenschaftlichen Bestände der Bibliothek“.1669 Damit ist klar, dass Schnürer der Weckbecker’schen Forderung entgegenkommen wollte, den Hauptbestand der Fideikommissbibliothek für die Öffentlichkeit in unein- geschränktem Maße zugänglich zu machen. Das Habsburgermuseum sollte hingegen in „geeigneten Räumlichkeiten der neuen Hofburg“ untergebracht werden,1670 so wie es von Schnürer bereits in seiner ersten Denkschrift an- gedacht war. Am Ende erörtert Schnürer noch einige Konsequenzen für die „Anordnung, Vermehrung und Bearbeitung der Sammlungen“, die die im „Regulativ“ vorgesehene zukünftige Ankaufspolitik vorwegnehmen.1671 Der zeitlich nächste Mosaikstein in den Planungen für das Habsburgermu- seum stammt nicht von Schnürer und bildet in dieser Hinsicht eine Aus- nahme. Es handelt sich um eine weitere Denkschrift, die mit „Ausbau u. zukünftige Verwendung der kais. Porträt-Sammlung (Entwurf)“ betitelt ist und von Johann Jureczek im November 1899 verfasst wurde.1672 Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass sie als Reaktion auf Schnürers Initiati- ven entstanden ist. Denn dieser Text nimmt mit seinen Konzepten und Vorschlägen eindeutig Bezug auf das Habsburgermuseum, wenngleich die- ser Ausdruck vermieden wird und stets immer nur von einer „Habsburger- sammlung“ die Rede ist. Da Schnürer mit Jureczek gut befreundet war (vgl. Abschnitt 1.2.2), könnte er die Dankschrift selbst, im eigenen Interesse, an- geregt haben. Es ist aber gleichwohl nicht ausgeschlossen, dass sie im Auf- trag von Generaldirektor Chertek entstanden war, wenn dieser sich auch im Hinblick auf die Porträt- und Kunstsammlung über die Zweckmäßigkeit und Realisierbarkeit des Projektes informieren wollte. Jureczek bringt teilweise ähnliche Argumente wie Schnürer, im Ganzen ist seine Konzeption aber weit weniger ideologisch, sondern von pragmatischen, aus seiner Erfahrung stammenden Gesichtspunkten getragen. Ausgangs- punkt ist die Feststellung, dass die Porträtsammlung, die von Franz II./I. als universeller Bildnisvorrat angelegt worden war, diesen Anspruch aufgrund der durch neue Medien (Lithografie, Fotografie) im 19. Jahrhundert mas- 1669 Ebenda, [pag. 17 u. 18]. 1670 Ebenda, [pag. 18]. 1671 Ebenda, [pag. 19–23]. 1672 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF, J.R., R. 5., Kt. 536, Z. 967 ex. 1907: Johann Jureczek „Aus- bau u. zukünftige Verwendung der kais. Porträt-Sammlung (Entwurf)“. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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