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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 889 -
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GENESE EINER HABSBURG-LOTHRINGISCHEN FAMILIENSAMMLUNG 889 einem Raume, der auch sonst durchaus die nämliche Periode wiederspie- geln soll, wohl etwas displaziert erscheinen“.1701 Von den zwei nachfolgenden Sälen war der erste (größere) für Franz II./I., der zweite für Ferdinand I. bestimmt. Dadurch hätte sich die Zeitachse innerhalb der Raumfolge ein wenig verschoben und der für die Familie Franz Josephs vorgesehene, klei- nere „Zwischenraum“ wäre anders genutzt worden. Um diesen Aspekt in der Ausstellung aber dennoch abzudecken, sollte ein Teil des für die „Bibliotheca Habsburgica“ vorgesehenen Saales abgetrennt werden. Hier könnten laut Schnürer auch „die Erinnerungsstücke an den sel. Kronprinzen Erzherzog Rudolf – deren die Bibliothek eine Anzahl besitzt – wohl besser und richtiger nach dem „Franz Josephs-Saal“ zur Aufstellung gelangen.“ Die Idee, einen weiteren Raum für das Habsburgermuseum zu adaptieren, stammte nicht von Schnürer, sondern von Friedrich Ohmann, dem leitenden Architekten des Hofburgneubaus, mit dem er sich über die Einrichtung der Ausstellungräume besprochen hatte. Ohmann zeigte großes Interesse an dem projektierten Museum und ließ sich bei einem Besuch in der Fideikommissbi- bliothek „Musealobjekte“ zeigen, „um darnach bezüglich der Felder-Einthei- lung und Ausschmückung der Wände u. dgl. Vorsorge zu treffen“. Da nun der Prozess der Einrichtung des Museums anscheinend in ein konkretes Sta- dium übergegangen war, musste es als umso dringlicher erscheinen, endlich auch den Kaiser davon zu informieren und dessen Genehmigung einzuholen. Schnürer bat Ohmann, für diesen Zweck „einen in kleinerem Maßstabe ge- haltenen, recht übersichtlichen Grundriß der für die Fideicommiß-Bibliothek in der neuen Hofburg vorgesehenen Räumlichkeiten auszuarbeiten“. Der Architekt beabsichtigte außerdem, ein „Phantasiegemälde anzufertigen, wie sich etwa das Innere der Sammlung in den Schausälen der Parterre-Räume vielleicht einmal präsentieren würde“. Schnürer lehnte dies ab und glaubte dadurch „in den Intentionen Eurer Excellenz gehandelt zu haben.“ Aus wel- chen Motiven dies geschah, wird allerdings nicht gesagt. Im Herbst 1901 reiste Schnürer nach Berlin, um das Hohenzollernmuseum zu besichtigen. Wie er selbst sagt, erfolgte dieser Besuch zum wiederholten Mal. Bereits Anfang Mai des Jahres 1899 hatte Schnürer angekündigt, sei- nen „heurigen Urlaub – voraussichtlich im Monat Juni – dazu zu benutzen, das Hohenzollern-Museum in Berlin und Schloss Rosenburg in Kopenhagen, obwohl ich beide Institute kenne, nochmals gründlichst und mit sorgfältiger Rücksichtnahme auf ein eventuelles Habsburger-Museum zu studieren“.1702 1701 Ebenda, [pag. 6]. 1702 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF, S.R., Kt. 17, 2, Z. 1450 ex. 1899: Vortrag Schnürers an Ge- neraldirektor Chertek vom 01.05.1899. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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