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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 894 -
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KAISERLICHES INSTITUT UND ERINNERUNGSRAUM894 bringen“.1716 Was Schnürer zunächst als Reaktion auf diese Anweisung ab- liefern wollte, war nicht seine erste Denkschrift zum Habsburgermuseum vom Jänner 1899, sondern das rund drei Monate später abgefasste Memo- randum, in dem er Anregungen von Chertek und Weckbecker aufgegriffen hatte.1717 Doch er entschloss sich dann, den Text gänzlich neu zu verfassen und übergab an die Generaldirektion eine für seine Verhältnisse vergleichs- weise konzise Schrift von neun Seiten.1718 Die einzelnen Punkte darin wa- ren nicht neu: das Konzept der Aufteilung der Fideikommissbibliothek in „Habsburgersammlung“ und „Restbestand“; die Absicht den zweiten Teil, für den Ankäufe in Zukunft zu unterbleiben hätten, „in einer intensiveren Weise, als es bisher möglich war, wissenschaftlichen und Studienzwecken nutzbar zu machen“, und zwar – wie bereits Jahre zuvor geplant – „durch einen Anschluß an die Organisation der Hofbibliothek“;1719 die „Bibliotheca Habsburgica“, eine auf Vollständigkeit angelegte Sammlung des Schrifttums über das Herrscherhaus und alle dieses tangierenden Themen, die Gelehr- ten zugänglich sein und weitere Forschungen anregen sollte, etwa durch die Herausgabe eines Habsburger-Jahrbuches. Schnürer wollte außerdem dafür sorgen, dass der Fideikommissbibliothek „Gegenstände, die in den Bereich einer Habsburg-Sammlung fallen, […] behufs systematischer, nach histo- rischen und künstlerischen Prinzipien anzuordnender Aufstellung in den Räumen des Institutes überlassen werden“. Gedacht war dabei an Leihga- ben „aus Allerhöchstem oder höchstem, Staats- oder Privatbesitz“. Zu einem nicht definierten Zeitpunkt sollte dann, „sobald die Menge und der (Museal-) Werth der ihr zur Verfügung stehenden Objekte es ermöglichen, die Samm- lung nach Maßgabe entsprechender, festzustellender Anordnungen dem öf- fentlichen Besuche zugänglich“ gemacht werden.1720 Den Ausdruck „Habs- burgermuseum“ vermied Schnürer selbst an dieser Stelle: Der Begriff taucht in der Schrift kein einziges Mal auf. Möglicherweise hing das erneute Interesse an dem Projekt mit der bevor- stehenden Übersiedlung der Fideikommissbibliothek in ein höher gelegenes Stockwerk im Corps de logis zusammen. Doch auch diese Initiative verlief im Sand.1721 Als es darum ging, die Übernahme des gesamten zweiten Ober- 1716 FKBA37193, fol. 15r. 1717 FKBA37193, fol. 16r–18r, enthält als Typoskript die Abschrift von neun Seiten des ursprüng- lichen Memorandums, woran sich noch ein kurzer, neu formulierter Absatz anschließt. 1718 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF, J.R., R. 5, Kt. 536, Z. 967 ex. 1907: „Grundzüge für eine Neugestaltung der k. u. k. Familien-Fideikommiss-Bibliothek“. 1719 Ebenda, [pag. 9]. 1720 Ebenda, [pag. 6–8]. 1721 Das Projekt wurde nach der Übernahme der Leitung der Generaldirektion durch Franz von Hawerda-Wehrlandt am 16. September 1910 endgültig „ad acta“ gelegt. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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