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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 915 -
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GENESE EINER HABSBURG-LOTHRINGISCHEN FAMILIENSAMMLUNG 915 nige Tage vor Eröffnung der Ausstellung in Empfang nimmt“.1781 Im Fall der Amateur-Ausstellung wurde hingegen erst angefragt, welche Arbeiten von Mitgliedern des Kaiserhauses sich in der Fideikommissbibliothek befänden. Schnürer ließ die Objekte auswählen und in den Räumen der Sammlung auflegen, danach wurde die Auswahl von zwei Mitgliedern des Organisa- tionskomitees vor Ort getroffen. Zwecks Bewilligung der Leihgaben stellte Schnürer daraufhin einen Antrag an die Generaldirektion, der genehmigt wurde.1782 Wir kommen nun zur letzten und interessantesten Gruppe persönlicher Do- kumente zur Kindheit und Jugend Kaiser Franz Josephs: zu seinen Schul- arbeiten. In ihrem Fall waren die Skrupel vor einer Veröffentlichung am größten – verständlicherweise, da es sich doch um besonders vertrauliche Quellen zur Persönlichkeit des Monarchen handelte. Der Präzedenzfall war die Veröffentlichung einer dreiseitigen Übersetzung einer lateinischen Erzählung ins Ungarische, die Franz Joseph im Jahr 1846 verfasst hatte und die die Zeitung „Az Újság“ im Jahr 1904 als Faksimile- druck publizierte. Da die Gewährung dieser Veröffentlichung die Herausgabe dieser oder ähnlicher Arbeiten in der Folgezeit gewissermaßen präjudizierte, indem seitens der Generaldirektion oder vom Leiter der Fideikommissbi- bliothek oft argumentiert wurde, dass bereits veröffentlichte Werke priva- ten Charakters ohne Bedenken neuerlich publiziert werden könnten, sollen die Umstände, die dazu geführt hatten, im Detail nachgezeichnet werden. Gestellt wurde der Antrag dazu wurde von dem ungarischen Abgeordneten Kálmán Mikszáth (1847–1910), der von einem Beamten der Kabinettskanz- lei, an die das Gesuch zunächst gerichtet war, als „einer der bedeutendsten lebenden ungar. Schriftsteller“ und ebenso wie „auch die Zeitung ‚Uiság‘ […] als durchaus regierungsfreundlich bezeichnet“ wurde.1783 Die Schularbeit des Kaisers sollte aber nicht in der Zeitschrift selbst, sondern in einem Album veröffentlicht werden, welches die gesammelten Feuilletons von Mikszáth enthalten und an die Abonnenten des Blattes gratis verteilt werden sollte. Mikszáth hatte in einem seiner Feuilletons euphorisch dargetan, „welch’ großes Interesse Euer k. und k. Apostolische Majestät schon in Aller- höchstdero Jugendzeit der Pflege der ungarischen Sprache zugewendet haben und wird einer im Jahre 1846 von Euerer Majestät in ungarischer Sprache verfaßten kleineren Erzählung Erwähnung gethan, welche mit anderen aus 1781 FKBA38225, fol. 1v. 1782 FKBA41002, fol. 1r u. 9r–11r. 1783 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF, J.R., Kt. 198, Z. 678 ex. 1904: 1. Referatsbogen. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918