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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 941 -
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DIE „K. U. K. FAMILIEN-FIDEIKOMMISSBIBLIOTHEK“ IM ERSTEN WELTKRIEG 941 nisteriums für Landesverteidigung vom Militärdienst enthoben, um erneut seinen Dienst in der Kupferstichsammlung der Hofbibliothek verrichten zu können. Doch die Enthebung wurde außer Kraft gesetzt, da Stix sich bereits auf dem Felde befand. In einem Schreiben des Kustosadjunkten an Direktor Karabacek gibt dieser bekannt, vom Ersten Armeeetappenkom- mando als unentbehrlich eingestuft worden zu sein und nur dann aus dem Felde „abgegeben [werde], wenn ein Ersatz für ihn aus dem Hinterlande eintrifft“.54 Für ihn war das Enthebungsverfahren zu spät in Gang gesetzt worden. Kehren wir zurück zur Fideikommissbibliothek, in der sich die Ereig- nisse nach Kriegsende überschlugen. Für den vom Militärdienst dauerhaft beurlaubten Aushilfsdiener Josef Opeka wurde von der Leitung der Fidei- kommissbibliothek das Ansuchen an das Kommando des Garnisonsspitals I gestellt, diesen nicht nochmals einrücken zu lassen.55 So konnte Opeka bereits am 15. September 1918 den Dienst in der Fideikommissbibliothek antreten. Nach Kriegsende folgten Franz Frauer am 15. November und, vier Tage später, Wilhelm Beetz.56 Franz Polak sollte erst am 15. September 1919 aus italienischer Kriegsgefangenschaft zurückkehren.57 In der Zwischenzeit kümmerte sich Payer-Thurn um die nun anstehende Entscheidung, einen geeigneten Bildungsweg für Polaks Tochter Magdalena zu finden.58 Hunderttausende Soldaten waren während des Weltkriegs laufend ein- gezogen worden, wodurch ihre Arbeitskraft im Hinterland fehlte. Dies setzte einen – in diesem Ausmaß bisher unbekannten – Prozess in Gang: die Durchsetzung der bezahlten Arbeit von Frauen als Massenphänomen, der der folgende Abschnitt gewidmet ist. 1.1.2 „Die Verwendbarkeit der Frau im praktischen Leben ist eine der großen Erkenntnisse dieses Krieges“ – Zur Anstellung der „weiblichen Hilfskräfte“ Hanny Brentano und Gertrude Schenek in der Fideikommissbibliothek Die59 bezahlte (aber auch die karitative) Arbeit von Frauen in der Zeit des Ersten Weltkriegs ist ein weitgehend neues Feld in der Genderforschung. Bisher lag der Fokus innerhalb der Habsburgermonarchie auf ehrenamtli- 54 Wien, ÖNB, Hausarchiv 450/1916, fol. 6r. 55 FKBA46032. 56 FKBA46036. 57 FKBA46080. 58 FKBA46077. 59 Das Titelzitat stammt aus einer Verlautbarung des Kriegsministeriums, abgedruckt in Neue Freie Presse, Nr. 18428 (11.12.1915) 2. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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