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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 942 -
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Seite - 942 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DIE FIDEIKOMMISSBIBLIOTHEK 1914–1919942 chen Funktionen von bürgerlichen und proletarischen Frauen im Bereich der Kriegsfürsorge60, der Erwerbstätigkeit von Arbeiterinnen61, bis hin zu Frauenarbeit innerhalb der österreichisch-ungarischen Armee62. Es besteht kein Zweifel daran, dass Frauen bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs in einer Reihe von Berufsfeldern ihre Arbeit gegen Bezahlung verrichteten. Jedoch ist es das Ausmaß und die Vielfältigkeit der Berufsfelder, die im Krieg an Bedeutung gewinnen. Dies sprengte, wenn auch nur in den Kriegs- jahren, den besonders im bürgerlichen Milieu dominierenden Dualismus des ernährenden und in der Öffentlichkeit stehenden Mannes und der in die Pri- vatsphäre zurückgezogenen Frau im Hause.63 Auch in staatlichen Institutionen wie Bibliotheken war die vermehrte Anstellung von Frauen als billige Arbeitskraft keine Seltenheit. Bedingt durch das Fehlen der zum Kriegsdienst eingezogenen Angestellten der Fideikommissbibliothek waren Arbeiten in der Bibliothek liegengeblieben, die man vor Kriegsausbruch begonnen hatte. Dazu zählte die Revision des Bibliotheksinventars bzw. die gleichzeitige Umsignierung aller Werke in der Fideikommissbibliothek, letztere war vor allem nach der Neuaufstellung im zweiten Stockwerk des Corps de logis notwendig geworden. In Hinblick auf den Buchbestand war damit zunächst Rudolf Payer von Thurn betraut.64 1911 hatte man für diese Arbeit Robert Hohlbaum angestellt, allerdings schied dieser im darauffolgenden Jahr wieder aus, da er an die Universitäts- bibliothek Wien wechselte. Wie bereits aus dem Beitrag von Rainer Valenta hervorgegangen ist, hatte Schnürer beim Ausscheiden von Hohlbaum be- merkt, dass dies „nach vollkommen zufriedenstellender Vollendung der Ord- nungsarbeiten“ geschehen war.65 Dies entsprach jedoch in Bezug auf die Um- signierung nicht der Realität. Durch den Tod von Franz Joseph I. und die Übernahme der Fideikom- missbibliothek durch Karl I. sah Franz Schnürer Anfang 1917 den Augen- blick für Umsetzung der ausstehenden Arbeiten gekommen und bat die Ge- neraldirektion um Bewilligung von zwei zusätzlichen Hilfskräften für die Dauer dieser Arbeiten.66 Dabei hielt er eine Aufnahme von „jungen Gelehr- 60 Hämmerle, Heimat/Front, v. a. 27–55, 85–160. 61 Augeneder, Arbeiterinnen. 62 Hois, Hilfskräfte; Bei der 2011 in Wien stattgefundenen Tagung „The First World War in a Gender Context – Topics and Perspectives“ stellte Frauenarbeit als Massenphänomen in unterschiedlichsten Berufssparten eher ein Randthema dar. Vgl. den Tagungsband Häm- merle/Überegger/Bader-Zaar, Women. 63 Bauer, Frauenarbeit, 49–50. 64 Payer-Thurn, Bücherschicksal, 68. 65 FKBA39001. Vgl. dazu auch Anm. 448 im Beitrag von Rainer Valenta. 66 FKBA45005, fol. 1v. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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