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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 943 -
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Seite - 943 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DIE „K. U. K. FAMILIEN-FIDEIKOMMISSBIBLIOTHEK“ IM ERSTEN WELTKRIEG 943 ten [Männern]“ nicht für sinnvoll, da diese „eine dauernde Anstellung […] im Auge haben werden“.67 Schnürer favorisierte für die Arbeiten entweder Pensionisten oder Frauen, mit entsprechender Vorbildung. Bei der Verwen- dung von Pensionisten68 stellte er im selben Atemzug fest, dass man bisher keine guten Erfahrungen gemacht habe, da es ihnen an „geistiger Elastizi- tät“ fehle. Die Generaldirektion bewilligte nach Einholung der kaiserlichen Bewilligung die Aufnahme von zwei „weiblichen Hilfskräften“ für die Dauer von etwa zwei Jahren.69 Franz Schnürer schlug Gertrude Schenek und Hanny Brentano für die Posten vor. Die Wahl fiel auf die erst 17-jährige Schenek, da sie Kenntnisse in Maschinschreiben und Stenografie vorweisen konnte. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das entscheidende Auswahlkriterium die Position ihres Vaters, Erwein Schenek, bei Hof war. Als Hofsekretär der Generaldirektion der allerhöchsten Privat- und Familienfonde war er die rechte Hand des Ge- neraldirektors. Die sozialen Verflechtungen der Staatsbeamten wurden noch enger, als Gertrude Schenek in der Nachkriegszeit den Sohn des Hofrats An- ton Janka, Karl, heiratete.70 Solcherlei Vernetzungen aber auch Karrieren von Hofangestellten konnten bereits für die Zeit der franziszeischen Privat- bibliothek nachgewiesen werden,71 und diese Tradition setzte sich bis in das frühe 20. Jahrhundert fort. Nicht zuletzt war Schnürer seit 1913 der Schwie- gervater von Ernst Hefel. Mit Hanny Brentano72 verband Franz Schnürer eine jahrelange Freund- schaft. Als Mitglied der Leo-Gesellschaft und Redakteur der Vereinsblätter „Die Kultur“ und „Allgemeines Literaturblatt“ ließ er dort ab 1904 Brenta- nos Übersetzungen und Artikel abdrucken. Sie suchte nach dem 1905 erfolgten Tod ihres Mannes, Matthäus Max Brentano (einem entfernten Verwandten Clemens Brentanos), nach einem Einkommen, welches ihr ermöglichen sollte, als Witwe weiterhin ihre Un- abhängigkeit zu bewahren. Daher verschaffte Schnürer ihr ab 1906 einen Posten mit redaktionellen Tätigkeiten, der sie finanziell über Wasser hielt.73 67 Ebenda. 68 Schnürer nennt hier Eduard von Pino-Friedenthal, Isidor Proschko und Johann Baptist Janku. 69 FKBA45005, fol. 5r bzw. Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF J.R., Rubr. 5 Fideikommissbibliothek 541, 223/1917. 70 Wien, ÖStA, FHKA SuS Pers GBBI 3506., Grundbuchblatt von Karl Janka. 71 Huber-Frischeis/Knieling/Valenta, Privatbibliothek, 72. 72 Zur Lebensgeschichte von Hanny Brentano vgl. ihre ausführliche Autobiografie: Brentano, Gott; eine Kompilation derselben bei: Strohmeyr, Brentano bzw. der rezente und konzise Lexikoneintrag: Wolfsberger, Brentano, 418–419. 73 Brentano, Gott, 111. Darüber hinaus spielte Schnürer in der Konversion Brentanos vom Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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