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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 949 -
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Seite - 949 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DIE „K. U. K. FAMILIEN-FIDEIKOMMISSBIBLIOTHEK“ IM ERSTEN WELTKRIEG 949 sem Zeitpunkt laut Generaldirektion über ein jährliches Einkommen von 9.300 K100 exklusive Zuschüsse. Payer von Thurn selbst gab nach Abzug der Personaleinkommensteuer ein Jahresgehalt von 8.282,54 K an, welches aber nicht zur Bestreitung seiner jährlichen Ausgaben in der Höhe von 8.755.40 ausreichte. Seine Lebensführung, die sich laut seinen Angaben „kaum über die Stufe des sogenannten Proletariates erhebt“, ließe neben der Bestreitung der Lebenshaltungskosten keine weiteren Ausgaben zu: „kein Raum für eine Weihnachtsbescherung der Kinder, kein Raum für Erholung in frischer Luft, kein Raum für gelegentlichen Theaterbesuch und andere Dinge, die angeb- lich zu den unentbehrlichen Bedürfnissen eines Kulturmenschen zählen“. Der Text des im Anhang edierten Ansuchens sowie die darin enthaltenen Ausgaben geben einen anschaulichen Überblick über die Lebensführung ei- nes höheren Beamten in den Kriegsjahren 1915/1916.101 Die beantragte Bei- hilfe wird nach der am 10. Februar 1916 erteilten kaiserlichen Bewilligung aus der Bibliotheksdotation für Kanzleiauslagen bezahlt, obwohl nach einer Einschätzung der Generealdirektion der allerhöchsten Privat- und Famili- enfonde aufgrund der laufenden Verpflichtungen Payer von Thurns durch die einmalige Finanzspritze langfristig keine Besserung der Umstände zu erwarten war.102 Dennoch wird festgehalten, „daß nach Versicherung des Ge- nannten nunmehr seine wirtschaftliche Lage endgiltig bereinigt und dau- ernder Ordnung zugeführt sein werde“.103 Payer von Thurn versuchte, das Leben eines „Kulturmenschen“ trotz der Kriegszeiten aufrecht zu erhalten. Wie bereits angesprochen, kann daher die Lebensführung und soziale Lage der Angestellten der Fideikommiss- bibliothek im Gefüge des Hofes trotz der Kriegszeiten nicht als schlecht bezeichnet werden. Denn bei der finanziellen Unterstützung Payer von Thurns handelte es sich nicht um eine Ausnahme, auch wenn der Betrag vergleichsweise hoch war. Tatsächlich erhielten die Angestellten von der Generaldirektion auch über die Kriegsjahre hinaus Zuschüsse in Form von Teuerungszulagen und Annualzulagen.104 Generell ist zu konstatieren, dass finanzielle Unterstützungen während des Ersten Weltkriegs vom Personal verstärkt in Anspruch genommen wur- den. Die bewilligten Ansuchen an die Generaldirektion betreffen finanzielle 100 4.500 K Stammgehalt, 1.400 K aus sieben Annualzulagen, 1.600 K Quartiergeld, sowie die Remunerationen für Archiv und Kanzlei vom Orden des Goldenen Vließes und der Eiser- nen Krone für 1.800 K. Vgl. Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF J.R., Rubr. 5 Fideikommissbiblio- thek 540, 408/1916, fol. 2v. 101 Siehe den im Anhang edierten Text des Ansuchens. 102 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF J.R., Rubr. 5 Fideikommissbibliothek 541, 408/1916, fol. 1r–v. 103 Ebenda, 2r. 104 FKBA43029. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918