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Schriften von Sigmund Freud - (1856–1939)
Seite - 2670 -
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bringen, sondern um sie erst von dem Reichen zu holen. Somit entfallen die Erörterungen über »Sinn und Unsinn« in diesem Witz. [17] Das große Buch der Witze, gesammelt und herausgegeben von Willy Hermann. Berlin 1904. [18] Weiteres zur Analyse dieses Wortspiels siehe unten. [19] Vgl. hiezu K. Fischer (1889, S. 85), der für solche doppelsinnige Witze, in denen die beiden Bedeutungen nicht gleichmäßig im Vordergründe stehen, sondern die eine hinter der anderen, den Namen »Zweideutigkeit« beansprucht, den ich oben anders verwendet habe. Solche Namengebung ist Sache des Übereinkommens, der Sprachgebrauch hat keine sichere Entscheidung getroffen. [20] Die Antwort Heines ist eine Kombination von zwei Witztechniken, einer Ablenkung mit einer Anspielung. Er sagt ja nicht direkt: Das ist ein Ochs. [21] Das Wort »nehmen« eignet sich infolge seiner vielseitigen Gebrauchsfähigkeiten sehr gut für die Herstellung von Wortspielen, von denen ich ein reines Beispiel zum Gegensatz gegen den obenstehenden Verschiebungswitz mitteilen will: »Ein bekannter Börsenspekulant und Bankdirektor geht mit einem Freunde über die Ringstraße spazieren. Vor einem Kaffeehaus macht er diesem den Vorschlag: ›Gehen wir hinein und nehmen wir etwas.‹ Der Freund hält ihn zurück: ›Aber Herr Hofrat, es sind doch Leute darin.‹« [22] Über die letzteren siehe die späteren Abschnitte. [23] Vielleicht sind hier einige Worte zur weiteren Klärung nicht überflüssig: Die Verschiebung findet regelmäßig statt zwischen einer Rede und einer Antwort, welche den Gedankengang nach anderer Richtung fortsetzt, als er in der Rede begonnen wurde. Die Berechtigung, Verschiebung von Doppelsinn zu sondern, geht am schönsten aus den Beispielen hervor, in denen sich beide kombinieren, wo also der Wortlaut der Rede einen Doppelsinn zuläßt, der vom Redner nicht beabsichtigt ist, aber der Antwort den Weg zur Verschiebung weist. (S. die Beispiele.) [24] S. unten Abschnitt III. [25] Eine ähnliche Unsinnstechnik ergibt sich, wenn der Witz einen Zusammenhang aufrechterhalten will, der durch die besonderen Bedingungen seines Inhalts aufgehoben erscheint. Dazu gehört Lichtenbergs Messer ohne Klinge, wo der Stiel fehlt. Ähnlich der von J. Falke erzählte Witz: »Ist das die Stelle, wo der Duke of Wellington diese Worte gesprochen hat?« – »Ja, das ist die Stelle, aber die Worte hat er nie gesprochen.« [26] »Kück« von »gucken«, also Blick, Fernblick. [27] Ich will mich der früher erwähnten eigentümlichen Negativrelation des Witzes zum Rätsel, daß der eine verbirgt, was das andere zur Schau stellt, bedienen, um die »Unifizierung« besser, als obige Beispiele es gestatten, zu beschreiben. Viele der Rätsel, mit deren Produktion sich der Philosoph G. Th. Fechner die Zeit seiner Erblindung vertrieb, zeichnen sich durch einen hohen Grad von Unifizierung aus, der ihnen einen besonderen Reiz verleiht. Man nehme z.  B. das schöne Rätsel Nr. 203 (Rätselbüchlein von Dr. Mises. Vierte vermehrte Auflage, Jahreszahl nicht angegeben): 2670
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Schriften von Sigmund Freud (1856–1939)
Titel
Schriften von Sigmund Freud
Untertitel
(1856–1939)
Autor
Sigmund Freud
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
21.6 x 28.0 cm
Seiten
2789
Schlagwörter
Psychoanalyse, Traumdeutung, Sexualität, Angst, Hysterie, Paranoia, Neurologie, Medizin
Kategorien
Geisteswissenschaften
Medizin
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