Seite - 2671 - in Schriften von Sigmund Freud - (1856–1939)
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»Die beiden ersten finden ihre Ruhestätte
Im Paar der andern, und das Ganze macht ihr Bette.«
Von den beiden Silbenpaaren, die zu erraten sind, ist nichts angegeben als eine Beziehung
zueinander, und vom Ganzen nur eine solche zum ersten Paar. (Die Auflösung lautet:
Totengräber.) Oder folgende zwei Beispiele von Beschreibung durch Relation zu dem nämlichen
oder wenig modifizierten dritten:
Nr. 170. »Die erste Silb’ hat Zahn’ und Haare,
Die zweite Zähne in den Haaren.
Wer auf den Zähnen nicht hat Haare,
Vom Ganzen kaufe keine Ware.« (Roßkamm.)
Nr. 168. »Die erste Silbe frißt,
Die andere Silbe ißt,
Die dritte wird gefressen,
Das Ganze wird gegessen.« (Sauerkraut.)
Die vollendetste Unifizierung findet sich in einem Rätsel von Schleiermacher, das man nicht
anders als witzig heißen kann:
»Von der letzten umschlungen
Schwebt das vollendete Ganze
Zu den zwei ersten empor.« (Galgenstrick.)
Die größte Mehrzahl aller Silbenrätsel ist der Unifizierung bar, d.
h. das Merkmal, aus dem die
eine Silbe erraten werden soll, ist ganz unabhängig von dem für die zweite, dritte Silbe und
wiederum von dem Anhaltspunkt fürs selbständige Erraten des Ganzen.
[28] Wir würden heute: Beweggründe, Motive sagen.
[29] Vgl. meine Traumdeutung, Abschnitt VI, ›Die Traumarbeit‹.
[30] Vgl. meine Psychopathologie des Alltagslebens, (1901 b). 10. Aufl., 1923.
[31] R. Kleinpaul, Die Rätsel der Sprache, 1890.
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Schriften von Sigmund Freud
(1856–1939)
- Titel
- Schriften von Sigmund Freud
- Untertitel
- (1856–1939)
- Autor
- Sigmund Freud
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 21.6 x 28.0 cm
- Seiten
- 2789
- Schlagwörter
- Psychoanalyse, Traumdeutung, Sexualität, Angst, Hysterie, Paranoia, Neurologie, Medizin
- Kategorien
- Geisteswissenschaften
- Medizin