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Schriften von Sigmund Freud - (1856–1939)
Seite - 2672 -
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[32] S. meine gleichzeitig erscheinenden Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (1905 d). [33] Molls Kontrektationstrieb (Untersuchungen über die Libido sexualis, 1898). [34] Es ist derselbe Mechanismus, der das »Versprechen« und andere Phänomene des Selbstverrats beherrscht. S. Zur Psychopathologie des Alltagslebens (1901 h). [35] Lorenzo de’ Medici. [36] S. dessen Aufsätze in der Politisch-anthropologischen Revue, Bd. 2, 1903. [37] Wenn ich mir hier gestatten darf, der Darstellung im Texte vorzugreifen, so kann ich an dieser Stelle ein Licht auf die Bedingung werfen, welche für den Sprachgebrauch maßgebend scheint, um einen Witz einen »guten« oder einen »schlechten« zu heißen. Wenn ich mittels eines doppelsinnigen oder wenig modifizierten Wortes auf kurzem Wege aus einem Vorstellungskreis in einen anderen geraten bin, während sich zwischen den beiden Vorstellungskreisen nicht auch gleichzeitig eine sinnvolle Verknüpfung ergibt, dann habe ich einen »schlechten« Witz gemacht. In diesem schlechten Witz ist das eine Wort, die »Pointe«, die einzig vorhandene Verknüpfung zwischen den beiden disparaten Vorstellungen. Ein solcher Fall ist das oben verwendete Beispiel: Home-Roulard. Ein »guter Witz« kommt aber zustande, wenn die Kindererwartung recht behält und mit der Ähnlichkeit der Worte wirklich gleichzeitig eine andere wesentliche Ähnlichkeit des Sinnes angezeigt ist, wie im Beispiel: Traduttore-Traditore. Die beiden disparaten Vorstellungen, die hier durch eine äußerliche Assoziation verknüpft sind, stehen außerdem in einem sinnreichen Zusammenhang, welcher eine Wesensverwandtschaft von ihnen aussagt. Die äußerliche Assoziation ersetzt nur den innerlichen Zusammenhang; sie dient dazu, ihn anzuzeigen oder klarzustellen. Der »Übersetzer« heißt nicht nur ähnlich wie der »Verräter«; er ist auch eine Art von Verräter, er führt gleichsam mit Recht seinen Namen. Der hier entwickelte Unterschied fällt mit der später einzuführenden Scheidung von »Scherz« und »Witz« zusammen. Es wäre aber unrecht, Beispiele wie Home-Roulard von der Erörterung über die Natur des Witzes auszuschließen. Sowie wir die eigentümliche Lust des Witzes in Betracht ziehen, finden wir, daß die »schlechten« Witze keineswegs als Witze schlecht, d.  h. ungeeignet zur Erzeugung von Lust sind. [38] Die Spiele der Menschen, 1899. [39] Abschnitt XVII ist überschrieben: Von sinnreichen und witzigen Vergleichen, Wortspielen u.  a. Fällen, welche den Charakter der Ergötzlichkeit, Lustigkeit, Lächerlichkeit tragen. [40] Kleinpaul, 1890. [41] Als Beispiel, welches den Unterschied von Scherz und eigentlichem Witz erkennen läßt, diene das ausgezeichnete Witzwort, mit welchem ein Mitglied des »Bürgerministeriums« in Österreich die Frage nach der Solidarität des Kabinetts beantwortete: »Wie sollen wir füreinander einstehen können, wenn wir einander nicht ausstehen können?« Technik: Verwendung des nämlichen Materials mit geringer (gegensätzlicher) Modifikation; der korrekte und treffende Gedanke: es gibt keine Solidarität ohne persönliches Einvernehmen. Die Gegensätzlichkeit der Modifikation (einstehen – ausstehen) entspricht der vom Gedanken behaupteten Unvereinbarkeit und dient ihr als Darstellung. 2672
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Schriften von Sigmund Freud (1856–1939)
Titel
Schriften von Sigmund Freud
Untertitel
(1856–1939)
Autor
Sigmund Freud
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
21.6 x 28.0 cm
Seiten
2789
Schlagwörter
Psychoanalyse, Traumdeutung, Sexualität, Angst, Hysterie, Paranoia, Neurologie, Medizin
Kategorien
Geisteswissenschaften
Medizin
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