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[7] ›Weitere Bemerkungen über die Abwehr-Neuropsychosen‹ (1896 b). (II. ›Wesen und
Mechanismus der Zwangsneurose‹.)
[8] Zur Psychopathologie des Alltagslebens (1901 b).
[9] Redigiert nach der Niederschrift am Abend des Behandlungstages in möglichster Anlehnung
an die erinnerten Reden des Patienten. – Ich kann nur davor warnen, die Zeit der Behandlung
selbst zur Fixierung des Gehörten zu verwenden. Die Ablenkung der Aufmerksamkeit des Arztes
bringt dem Kranken mehr Schaden, als durch den Gewinn an Reproduktionstreue in der
Krankengeschichte entschuldigt werden kann.
[10] Der frühere Analytiker Dr. Alfred Adler gedachte einmal in einem privaten Vortrag der
besonderen Bedeutung, welche den allerersten Mitteilungen der Patienten zukommt. Hier ein
Beleg dafür. Die einleitenden Worte des Patienten betonen den Einfluß, den Männer auf ihn
ausüben, die Rolle der homosexuellen Objektwahl in seinem Leben, und lassen gleich darauf ein
zweites Motiv anklingen, welches später bedeutsam hervortreten wird, den Konflikt und
Interessengegensatz zwischen Mann und Weib. Auch daß er die erste schöne Gouvernante mit
ihrem Familiennamen erinnert, welcher zufällig einem männlichen Vornamen gleicht, ist in
diesen Zusammenhang aufzunehmen. In Wiener Bürgerkreisen pflegt man eine Gouvernante
häufiger bei ihrem Vornamen zu nennen und behält eher diesen im Gedächtnis.
[11] Er gibt später die Wahrscheinlichkeit zu, daß diese Szene 1 bis 2 Jahre später vorfiel.
[12] Es sei daran erinnert, daß man den Versuch gemacht hat, Zwangsvorstellungen ohne
Rücksicht auf die Affektivität zu erklären!
[13] Er sagt: Vorstellung; die stärkere und wichtigere Bezeichnung Wunsch respektive
Befürchtung ist offenbar durch Zensur gedeckt. Die eigentümliche Unbestimmtheit aller seiner
Reden kann ich leider nicht wiedergeben.
[14] Die Namen sind hier fast indifferent.
[15] Ein Verständnis dieser Einwirkung ergibt sich später aus der genaueren Beschreibung des
Anlasses. Der verwitwete Onkel hatte jammernd ausgerufen: »Andere Männer vergönnen sich
alles mögliche, und ich habe nur für diese Frau gelebt!« Unser Patient nahm an, der Onkel spiele
auf den Vater an und verdächtige dessen eheliche Treue, und obwohl der Onkel diese Deutung
seiner Worte aufs entschiedenste bestritt, war deren Wirkung nicht mehr aufzuheben.
[16] Das ist alles zwar nur im gröbsten richtig, reicht aber zur Einführung zunächst hin.
[17] Mit solchen Wortabschwächungen gibt sich nicht allein der Zwangsneurotiker zufrieden.
[18] Vor zehn Jahren!
[19] Ein Gegensatz zwischen den beiden geliebten Personen, Vater und »Dame«, ist hier
unverkennbar angezeigt.
[20] Es ist niemals die Absicht solcher Diskussionen, Überzeugung hervorzurufen. Sie sollen nur
die verdrängten Komplexe ins Bewußtsein einführen, den Streit um sie auf dem Boden bewußter
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Schriften von Sigmund Freud
(1856–1939)
- Titel
- Schriften von Sigmund Freud
- Untertitel
- (1856–1939)
- Autor
- Sigmund Freud
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 21.6 x 28.0 cm
- Seiten
- 2789
- Schlagwörter
- Psychoanalyse, Traumdeutung, Sexualität, Angst, Hysterie, Paranoia, Neurologie, Medizin
- Kategorien
- Geisteswissenschaften
- Medizin