Seite - 2734 - in Schriften von Sigmund Freud - (1856–1939)
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persönliche Polemik durch objektive Würdigung des analytischen Materials. Sie war ursprünglich
für den nächsten Band des Jahrbuches bestimmt, aber da sich das Erscheinen desselben durch die
Hemmungen des großen Krieges ins Unbestimmbare verzögerte, entschloß ich mich, sie dieser
von einem neuen Verleger veranstalteten Sammlung anzuschließen. Manches, was in ihr zum
erstenmal hätte ausgesprochen werden sollen, hatte ich unterdes in meinen 1916/17 gehaltenen
Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse behandeln müssen. Der Text der ersten
Niederschrift hat keine Abänderungen von irgendwelchem Belang erfahren; Zusätze sind durch
eckige Klammern kenntlich gemacht.
[71] 2½ Jahre. Fast alle Zeiten ließen sich später mit Sicherheit bestimmen.
[72] Mitteilungen solcher Art darf man in der Regel als Material von uneingeschränkter
Glaubwürdigkeit verwerten. Es läge darum nahe, die Lücken in der Erinnerung des Patienten
durch Erkundigungen bei den älteren Familienmitgliedern mühelos auszufüllen, allein ich kann
nicht entschieden genug von solcher Technik abraten. Was die Angehörigen über Befragen und
Aufforderung erzählen, unterliegt allen kritischen Bedenken, die in Betracht kommen können.
Man bedauert es regelmäßig, sich von diesen Auskünften abhängig gemacht zu haben, hat dabei
das Vertrauen in die Analyse gestört und eine andere Instanz über sie gesetzt. Was überhaupt
erinnert werden kann, kommt im weiteren Verlauf der Analyse zum Vorschein.
[73] S. unten S. 207.
[74] Unter passiven Strebungen verstehe ich solche mit passivem Sexualziel, habe aber dabei
nicht etwa eine Triebverwandlung, sondern nur eine Zielverwandlung im Auge.
[75] ›Märchenstoffe in Träumen‹ (1913 d).
[76] Vgl. die von O. Rank hervorgehobene Ähnlichkeit dieser beiden Märchen mit dem Mythus
von Kronos (1912).
[77] Daneben käme mit weit geringerer Wahrscheinlichkeit, eigentlich kaum haltbar, das Alter
von ½ Jahr in Betracht.
[78] Vgl. die späteren Umbildungen dieses Moments in der Zwangsneurose. In den Träumen
während der Kur Ersetzung durch einen heftigen Wind (aria = Luft).
[79] Man bringe damit zusammen, daß der Patient zu seinem Traum nur fünf Wölfe gezeichnet
hat, obwohl der Text des Traumes von 6 oder 7 spricht.
[80] In weißer Wäsche, die weißen Wölfe.
[81] Woher dreimal? Er stellte plötzlich einmal die Behauptung auf, daß ich dieses Detail durch
Deutung eruiert hätte. Das traf nicht zu. Es war ein spontaner, weiterer Kritik entzogener Einfall,
den er nach seiner Gewohnheit mir zuschob und ihn durch diese Projektion vertrauenswürdig
machte.
[82] Ich meine, er verstand ihn zur Zeit des Traumes mit 4 Jahren, nicht zur Zeit der
Beobachtung. Mit 1½ Jahren holte er sich die Eindrücke, deren nachträgliches Verständnis ihm
zur Zeit des Traumes durch seine Entwicklung, seine sexuelle Erregung und seine
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Schriften von Sigmund Freud
(1856–1939)
- Titel
- Schriften von Sigmund Freud
- Untertitel
- (1856–1939)
- Autor
- Sigmund Freud
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 21.6 x 28.0 cm
- Seiten
- 2789
- Schlagwörter
- Psychoanalyse, Traumdeutung, Sexualität, Angst, Hysterie, Paranoia, Neurologie, Medizin
- Kategorien
- Geisteswissenschaften
- Medizin