Seite - 2758 - in Schriften von Sigmund Freud - (1856–1939)
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aufgemalten Tierbilder in den Höhlen Frankreichs hinterlassen haben, wollten nicht »Gefallen
erregen«, sondern »beschwören«. Er erklärt es so, daß sich diese Zeichnungen an den dunkelsten
und unzugänglichsten Stellen der Höhlen befinden und daß die Darstellungen der gefürchteten
Raubtiere unter ihnen fehlen. »Les modernes parlent souvent, par hyperbole, de la magie du
pinceau ou du ciseau d’un grand artiste et, en général, de la magie de l’art. Entendu au sens
propre, qui est celui d’une contrainte mystique exercée par la volonté de l’homme sur d’autres
volontés ou sur les choses, cette expression n’est plus admissible; mais nous avons vu qu’elle
était autrefois rigoureusement vraie, du moins dans l’opinion des artistes.« (Ibid., 136.)
[183] Durch sogenannte endopsychische Wahrnehmung erkannte.
[184] R. R. Marett (1900). – Vgl. Wundt (1906, 171 ff.).
[185] Wir nehmen an, daß in diesem frühen narzißtischen Stadium Besetzungen aus libidinösen
und anderen Erregungsquellen vielleicht noch ununterscheidbar miteinander vereinigt sind.
[186] Schreber, Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken (1903). – Freud, ›Psychoanalytische
Bemerkungen über einen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia‹ (1911 c).
[187] Vgl. die letztzitierte Abhandlung über Schreber (Freud, 1911 c).
[188] Im I. Band der Principien der Sociologie.
[189] H. Spencer, ibid., 179.
[190] Vgl. meine kleine Schrift: ›A note on the Unconscious in Psycho-Analysis‹ aus den
Proceedings of the Society for Psychical Research, Part LXVI, vol. XXVI, London 1912.
[191] Revue scientifique, Oktober 1900, abgedruckt in des Autors vierbändigem Werke Cultes,
mythes et religions (1905–12, Bd. I, 17 ff.).
[192] Vielleicht tun wir aber vorher gut daran, dem Leser die Schwierigkeiten vorzuführen, mit
denen Feststellungen auf diesem Gebiete zu kämpfen haben:
Zunächst: die Personen, welche die Beobachtungen sammeln, sind nicht dieselben, welche sie
verarbeiten und diskutieren, die ersteren Reisende und Missionäre, die letzteren Gelehrte, welche
die Objekte ihrer Forschung vielleicht niemals gesehen haben. – Die Verständigung mit den
Wilden ist nicht leicht. Nicht alle der Beobachter waren mit den Sprachen derselben vertraut,
sondern mußten sich der Hilfe von Dolmetschern bedienen oder in der Hilfssprache des
pidgin-english mit den Ausgefragten verkehren. Die Wilden sind nicht mitteilsam über die
intimsten Angelegenheiten ihrer Kultur und eröffnen sich nur solchen Fremden, die viele Jahre in
ihrer Mitte zugebracht haben. Sie geben aus den verschiedenartigsten Motiven (vgl. Frazer, 1910,
Bd. 1, 150 f.) oft falsche oder mißverständliche Auskünfte. – Man darf nicht daran vergessen, daß
die primitiven Völker keine jungen Völker sind, sondern eigentlich ebenso alt wie die
zivilisiertesten, und daß man kein Recht zur Erwartung hat, sie würden ihre ursprünglichen Ideen
und Institutionen ohne jede Entwicklung und Entstellung für unsere Kenntnisnahme aufbewahrt
haben. Es ist vielmehr sicher, daß sich bei den Primitiven tiefgreifende Wandlungen nach allen
Richtungen vollzogen haben, so daß man niemals ohne Bedenken entscheiden kann, was an ihren
gegenwärtigen Zuständen und Meinungen nach Art eines Petrefakts die ursprüngliche
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Schriften von Sigmund Freud
(1856–1939)
- Titel
- Schriften von Sigmund Freud
- Untertitel
- (1856–1939)
- Autor
- Sigmund Freud
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 21.6 x 28.0 cm
- Seiten
- 2789
- Schlagwörter
- Psychoanalyse, Traumdeutung, Sexualität, Angst, Hysterie, Paranoia, Neurologie, Medizin
- Kategorien
- Geisteswissenschaften
- Medizin