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Schriften von Sigmund Freud - (1856–1939)
Seite - 2782 -
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»Auf dem Bilde, das die Mutter des Künstlers darstellt, findet sich nämlich in voller Deutlichkeit der Geier, das Symbol der Mütterlichkeit. Man sieht den äußerst charakteristischen Geierkopf, den Hals, den scharfbogigen Ansatz des Rumpfes in dem blauen Tuche, das bei der Hüfte des vorderen Weibes sichtbar wird und sich in der Richtung gegen Schoß und rechtes Knie erstreckt. Fast kein Beobachter, dem ich den kleinen Fund vorlegte, konnte sich der Evidenz dieses Vexierbildes entziehen.« (Pfister, 1913, 147.) An dieser Stelle wird der Leser gewiß die Mühe nicht scheuen, die dieser Schrift beigegebene Bildbeilage anzuschauen, um die Umrisse des von Pfister gesehenen Geiers in ihm zu suchen. Das blaue Tuch, dessen Ränder das Vexierbild zeichnen, hebt sich in der Reproduktion als lichtgraues Feld vom dunkleren Grund der übrigen Gewandung ab. Pfister setzt (l. c, 147) fort: »Die wichtige Frage ist aber nun: Wie weit reicht das Vexierbild? Verfolgen wir das Tuch, das sich so scharf von seiner Umgebung abhebt, von der Mitte des Flügels aus weiter, so bemerken wir, daß es sich einerseits zum Fuß des Weibes senkt, anderseits aber gegen ihre Schulter und das Kind erhebt. Die erstere Partie ergäbe ungefähr Flügel und natürlichen Schweif des Geiers, die letztere einen spitzen Bauch und, besonders wenn wir die strahlenförmigen, den Konturen von Federn ähnlichen Linien beachten, einen ausgebreiteten Vogelschwanz, dessen rechtes Ende genau wie in Leonardos, schicksalbedeutendem Kindheitstraum nach dem Munde des Kindes, also eben Leonardos, führt.« Der Autor unternimmt es dann, die Deutung noch weiter ins einzelne durchzuführen, und behandelt die Schwierigkeiten, die sich dabei ergeben. [81] Vgl. Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie (1905 d). [82] Nach Müntz (1899, 13, Anmerkung). [83] Von einem größeren Irrtum, den Leonardo in dieser Notiz beging, indem er dem 77jährigen Vater 80 Jahre gab, will ich absehen. [84] Canto XXVII, V. 22–25. [85] Es scheint, daß Leonardo in jener Tagebuchstelle sich auch in der Anzahl seiner Geschwister geirrt hat, was zur anscheinenden Exaktheit derselben in einem merkwürdigen Gegensatze steht. [86] »Il duca perse lo stato e la roba e libertà e nessuna sua Opera si finì per lui.« – v. Seidlitz (1909, Bd. 2, 270). [87] (1903, 348). [88] Chi disputa allegando l’autorità non adopra l’ingegno ma piuttosto la memoria; Solmi (1910, 13). [89] Müntz (1899, 292 u. ff.). 2782
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Schriften von Sigmund Freud (1856–1939)
Titel
Schriften von Sigmund Freud
Untertitel
(1856–1939)
Autor
Sigmund Freud
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
Abmessungen
21.6 x 28.0 cm
Seiten
2789
Schlagwörter
Psychoanalyse, Traumdeutung, Sexualität, Angst, Hysterie, Paranoia, Neurologie, Medizin
Kategorien
Geisteswissenschaften
Medizin
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