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Friedensgutachten 2020 - Im Schatten der Pandemie: letzte Chance für Europa
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hoch wie die Zahl der Menschen, die über Staatsgrenzen fl iehen (25,9 Mio.2). 70 % oder 30,9 Mio. der weltweit konfl iktbedingten Binnenfl üchtlinge sind in nur zehn Ländern zu fi nden: in Syrien, Kolumbien, in der Demokratischen Republik Kongo, Somalia, Afghanistan, im Jemen, in Nigeria, Äthiopien, im Sudan und im Irak (→ IDMC 2019a). Rund 57 % aller Flüchtlinge 2018 kamen aus den konfl iktgeprägten Ländern Syrien (6,7 Mio.), Afghanistan (2,7 Mio.) und dem Südsudan (2,3 Mio.). Mit einem Rückgang der im Durchschnitt täglich gewaltsam vertriebenen Menschen von 44.000 2017 auf 37.000 2018 sank die Gesamtzahl konfl iktbedingt Gefl üchteter gegenüber dem Vorjahr von 16,2 Mio. auf 13,6 Mio. Menschen (→ UNHCR 2019). Im Jahr 2018 sind 39 % oder 10,8 Mio. neue inländische Vertreibungen auf Gewaltkonfl ikte zurückzuführen (→ IDMC 2019a): Wiederholt waren dabei die Demokratische Republik Kongo (1,8 Mio.), Syrien (1,6 Mio.), Somalia (0,58 Mio.), die Zentralafrikanische Republik (0,51 Mio.) und Afghanistan (0,37 Mio.) unter den Ländern mit der höchsten Anzahl neuer Vertreibungen als Folge von Konfl ikten. Neue Wellen von Gewalt lösten zudem Ver- treibungen in Nigeria (0,54 Mio.), Kamerun (0,51 Mio.) und Libyen (0,22 Mio.) aus. Mit einer unerwartet hohen Zahl konfl iktbedingter Binnenfl üchtlinge fällt Äthiopien auf, das 2018 mit fast 2,9 Mio. Menschen die höchste Anzahl neuer interner Vertrei- bungen aufweist. Dieser Anstieg erfolgt vor dem Hintergrund eines bedeutenden, eigentlich friedlichen, politischen Wandels im Land. Mit der Machtübernahme durch Premierminister Abiy Ahmed im April 2018 beendete die Regierung den Ausnahme- zustand des Landes, ließ politische Gefangene frei, erlaubte mehr politische Off enheit und schloss ein Friedensabkommen mit Eritrea. Die Lockerung staatlicher Kontrolle Gesamtzahl kon- fl iktbedingt Gefl üch- teter sank 2018 1 53 Bei den genannten Opferzahlen handelt es sich um konservative Näherungswerte. Es besteht eine hohe Dunkelziff er, da nur Opfer erfasst werden, die mindestens zwei voneinander unabhängige Quel- len bestätigen. Je nach gewählter Methodik und in Abhängigkeit von der zu Grunde gelegten Kon- fl iktdefi nition fi nden zudem Opferzahlen unterhalb eines Schwellwertes (im Falle der UCDP Daten 25 durch Kampfhandlungen Getötete) keinen Eingang in die Berechnungen. Die Opferzahlen von Kampf- handlungen allein beschreiben zudem nicht das tatsächliche Ausmaß der Gewaltintensität und in- direkte Folgen der Konfl ikte, wie etwa Hungersnöte und Krankheiten. Zahlen über das Ausmaß dieser Opfer sind jedoch nicht valide, zumal mit Blick auf Verwundete oft nur diejenigen erfasst werden, die eine medizinische Versorgung erhalten. Schließ- lich wirken sich Konfl ikte auch auf die langfristige Lebenserwartung betroff ener Gesellschaften aus. Im Irak ist etwa ein Drittel des Anstiegs der Sterb- lichkeitsrate auf die Folgen des Krieges zurückzu- führen. 10 Opferzahlen friedensgutachten / 2020
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Friedensgutachten 2020 Im Schatten der Pandemie: letzte Chance für Europa
Titel
Friedensgutachten 2020
Untertitel
Im Schatten der Pandemie: letzte Chance für Europa
Verlag
transcript Verlag
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-5381-0
Abmessungen
21.0 x 28.5 cm
Seiten
162
Schlagwörter
Frieden, Bewaffnete Konflikte, Sicherheit, Internationale Politik, Entwicklungszusammenarbeit, Krieg, Gewalt, Politik, Konfliktforschung, Globalisierung, Politikwissenschaft
Kategorie
Recht und Politik
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