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Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
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15 VorBemerkung gerade mit neuen Materialien, wie dem Schmiede- eisen und den dadurch ermöglichten neuartigen Kon- struktionen oder größeren Spannweiten zusammen. In dieser Veröffentlichung werden die zugbeanspruchten Konstruktionen an den Anfang gestellt, weil vieles dafür spricht, dass neben den einfachen kurzen Balken- brücken aus Holz und auch aus Stein und neben verein- zelten Steinbrücken, die dem archaischen Prinzip von Vorkraggewölben folgen, gerade größere Hindernisse, wie etwa tiefe, breitere Schluchten, nur mit Hilfe der vor allem in frühen Zeiten sehr kurzlebigen ganz einfachen Hängebrücken für eine gewisse Zeitspanne sicher überbrückt werden konnten. Außerdem wurde offen- bar schon früher, als vielen Brückenhistorikern bewusst ist, bei den vorkolumbischen Brücken in Peru und auch den asiatischen Hängebrücken im Himalaya- Gebiet auch die Trennung von etwas stärker durchhängenden Tragseilen und angehängten weniger oder gar nicht mehr durchhängenden Laufflächen zumindest im An- satz vollzogen (s. Abb. 16, S. 35 + Abb. 18 u. 19, S. 38 und S. 39 und Abb. 21, S. 43). Betrachtet man die Konstruktionen der frühen Hänge- brücken in der Alten und die in der Neuen Welt, so erkennt man schnell ihre erstaunliche konstruktive Ähn- lichkeit. Allein das spricht dafür, dass diese Art von Brü- cken schon sehr früh entwickelt und erprobt wurde. Die frühen Einwanderer in die Neue Welt dürften sehr wahrscheinlich die Konstruktionsweise dieser frü- hen Hängebrücken in die beiden Teile Amerikas be- reits mitgebracht haben. Bei ihnen handelt es sich um als Ganzes durchhängende Hängebrücken mit paral- lel durchhängenden Handlauf- und Laufflächentauen ohne Trennung in Tragseile und angehängte Lauf- flächen. Sie dürfte sehr früh bereits im Himalaya-Ge- birge, in dem Gebirge mit den tiefsten Tälern und den höchsten Bergen erfunden worden sein, um die tiefen Einschnitte mit ihren schnell dahingischtenden Flüssen, tosenden Gebirgsgewässern überbrücken zu können. Eine Überwindung solcher natürlicher Grenzen wäre sonst für lange Zeitphasen des Jahres oder gar nicht möglich gewesen. Wasser und andere Grenzen in der Frühzeit des Menschen Schon zu Beginn der Menschheitsgeschichte stießen unsere frühen Vorfahren auf ihren Wanderungen zur Nahrungssuche in ihren damaligen Lebensräumen immer wieder auf Hindernisse und an Grenzen. Dazu gehörten in weiten Tälern oft auch breite mäandrieren- de Flüsse, in engen Tälern hingegen schmale reißende Gewässer, die sich tief ins Gestein einschnitten und mit- unter Schluchten mit senkrechten seitlichen Felswänden geformt hatten. An den Küsten des Geburtskontinentes des frühen Homo Erectus und des Homo Sapiens, also auf der riesigen Landmasse Afrikas, stießen sie auch an das den Kontinent umgebende Meer als eine nächste noch schwerer zu überbrückende Grenze. Die Überwindung einer solchen Grenze dürfte vielleicht schon sehr früh im Süden des Roten Meeres geschehen sein, wo es bei der Engstelle, dem “Bab al-Mandab Strait“ in den Indischen Ozean übergeht. Dort sieht man in nur rund 20 km Entfernung bei klarer Sicht die Perim Insel und unmittelbar dahinter deutlich, dass es auf der gegenüberliegenden Seite dieser Meerenge wieder ein ausgedehntes Land gibt - die Arabische Halbinsel. Von der Perim Insel sind es nur noch weitere 3 km bis zur Küste des Jemen. Sehr wahrscheinlich wurde diese Dis- tanz schon sehr früh mit Hilfe von Flößen überwunden, die mit Paddeln, Rudern, Riemen oder mit Skulls, viel- leicht auch mit einem einfachen Segel aus Fellen bei entsprechendem Wind angetrieben wurden. Dort, wo sich neue Ufer abzeichnen, hat es nicht nur Menschen, sondern auch andere Lebewesen auf unse- rem Globus dazu animiert, Grenzen und Distanzen zu überwinden. Als Kind konnte der Autor einmal Ameisen nach heftigen Regenfällen beobachten, wie sie als Kol- lektiv eine lebende Brücke über einen Bach hinweg bil- deten. Sie wollten offensichtlich von einer Seite eines Baches auf die andere gelangen. Sie waren dazu auf einen Strauch geklettert, dem ein zweiter Strauch auf der gegenüberliegenden Seite über dem Wasser re- lativ nahe kam. Die Sträucher berührten sich jedoch nicht. Der Autor konnte beobachten, dass sich ein rich- tiger dreidimensionaler Ameisenpulk von hauptsäch- lich übereinander an mehreren Ästen des ersten Bu- sches hängenden Ameisen gegenseitig so weit unten auf Druck und oben auf Zug quasi im Vorstreck dem
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Frühe Brücken Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Titel
Frühe Brücken
Untertitel
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Technische Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-833-2
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
306
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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