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Frühe Brücken
Bei dieser Brücke in Zentral-Kamerun muss man mehr-
fach hinsehen, um sie als solche überhaupt zu erkennen.
Sie ist minimalistisch konstruiert und hat so eine gewisse
Verwandtschaft mit den Rotangbrücken. Im Gegensatz
zu den Brücken in Südostasien kann man bei der in
Afrika allerdings nicht den geringsten gestalterischen
Willen ihrer Konstrukteure erkennen. Sie sieht fast wie
eine zufällig entstandene Brücke aus. Aber selbst diese
Brücke verfügt auch über diagonale Verspannungen
gegen das Schaukeln bei Wind oder Sturm.
Alexander von Humboldt schreibt davon, dass es auch
im Inneren Afrikas bereits Kettenbrücken gab (Humboldt
2004:281,282). Das müssen Kettenbrücken mit einem
Baujahr vor 1800 gewesen sein. Abb.: 70
Diese sehr einfache Hängebrücke, die wohl
nur dann verwendet wurde, wenn der Ma-
be-Fluß in Zentral-Kamerun Hochwasser hatte
und daher nicht durchwatet werden konnte,
wurde von Hugo Bernatzik (1930:53 Abb.) foto-
grafiert. Sie scheint nur aus vier elastischen,
aber tragfähigen Lianen für die zwei “Hand-
läufe“ und zwei für den Laufweg sowie einigen
noch dünneren Verknüpfungen zwischen die-
sen vier Hängebrücken-Seilen zu bestehen. Über
das Material gibt Bernatzik keine Auskunft.
Foto: Hugo Bernatzik, Wien, vor 1930
Hängebrücke in Zentral-Kamerun in Afrika
Frühe Brücken
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
- Titel
- Frühe Brücken
- Untertitel
- Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
- Autor
- Hasso Hohmann
- Verlag
- Technische Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-833-2
- Abmessungen
- 20.0 x 27.0 cm
- Seiten
- 306
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen