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Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
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110 Frühe Brücken Ähnlich, wie bei der Acoma-Narrows-Hängebrücke in den USA mehr als hundert Jahre später, gab es auch hier bereits bei der Menai Hängebrücke im relativ klei- nen Maßstab gleich zu Beginn Probleme mit der Aero- dynamik. Nach erheblichen Windschäden wurden 1839 zunächst die hölzernen Brückenträger durch sol- che aus Eisen und später aus Stahl ersetzt. Auch der zu- nehmend schwerer werdende Verkehr erforderte zahl- reiche Verstärkungsmaßnahmen. Abb.: 89 Die Menai Kettenbrücke von Westen aus gesehen. Im Hintergrund sind die hohen Berge von Nord- wales zu sehen. Links erkennt man die gemauerten Bögen der Zubringerrampe auf Anglesey. Foto: Bencherlite, 2009, CC-By SA 3.0 (siehe Abkürzungen) Abb.: 90 Dieser Stahlstich zeigt die Menai-Ket- tenbrücke von Nordosten gesehen. Die Darstellung wurde bereits 1837 im nur vier- bändigen Brockhaus abgedruckt (Brock- haus 1837, Band I:328, Abb. oben). Stahlstich: Anonymus 1837 Menai Kettenbrücke zwischen Anglesey und Wales in England Am Nordwestende der Halbinsel Wales liegt die vor- gelagerte Insel Anglesey, aus deren Hafen Holyhead viele Güter aus England zur irischen Hauptstadt Dub- lin verschifft wurden und werden. Die Insel Anglesey konnte man 1800, als sie an England angeschlossen wurde, nur bei Ebbe durch viele Wasserlöcher auf dem Landweg erreichen. Man überlegte daher, wie man diese Insel über eine Brücke dauerhaft mit Wales verbinden könnte und entschied sich bald für den Bau einer Kettenbrücke. Anfang des 19. Jh. bemühten sich die Eisenproduzenten in England und bald auch in Deutschland und ande- ren Teilen Europas um die Verbesserung der Eisenquali- tät. Es gab latente Berichte über weitgespannte Ketten- brücken im fernen Asien. In England hing seit 1741 Europas wohl erste Kettenbrücke in Winch über den Fluss Tees. Das und die höhere Eisenqualität in Europa führten vielleicht dazu, dass man plötzlich in ganz Euro- pa fast gleichzeitig Hängebrücken plante und konstru- ierte. So gab es bereits in Wien 1825 die Rotunden- Kettenbrücke. Im selben Jahr wurde auch in Köln eine Kettenbrücke auf Höhe von Deutz eröffnet. Die Ketten- brücke in Ozimek – Malapane - in Schlesien wurde 1827 fertig. Die Stadt Graz kam erst 1833 zu ihrer ers- ten von zwei Kettenbrücken. Zwischen den Ortschaften Parc Menai in Wales und Menai Bridge auf der Insel Angesey wurde die dort dringend notwendige Brücke nach acht Jahren Bauzeit 1826 eröffnet. Damit lag sie quasi in der ersten Runde der Kettenbrückenbauten in Europa. Da man die neue Konstruktionsweise zu Beginn der Kettenbrücken-Welle noch nicht voll ausgereizt hatte, fiel die Menai-Ketten- brücke vor allem durch ihre Größe und Spannweite auf. Sie überspannte eine stützenfreie Distanz von 177 m bei einer Gesamtlänge von 521 m und 30 m Höhe. Heute gehört die Menai-Brücke zum “UNESCO-Weltkultur- erbe der Menschheit“. Als “Ketten“ wurden sogenannte “Augenstäbe“ geschmiedet, die mit Leinöl gegen Kor- rosion eingefettet wurden. Für die zwischen den Auf- lagern verwendeten 16 Kettenkabel wurden 935 die- ser Augenstäbe hergestellt. Die Fahrbahn bestand ursprünglich aus Holz.
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Frühe Brücken Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Titel
Frühe Brücken
Untertitel
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Technische Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-833-2
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
306
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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