Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Seite - 246 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 246 - in Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken

Bild der Seite - 246 -

Bild der Seite - 246 - in Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken

Text der Seite - 246 -

246 Frühe Brücken Da die Verurteilten, insbesondere zum Tode verurteilte, manchen Seufzer von sich gaben, erhielt die Brücke ihren Namen. Der berühmteste hier Verurteilte, der die Brücke begehen musste, war wohl Casanova, der aber vielleicht auch der einzige war, dem eine Flucht aus dem Gefängnis noch glückte. Pol-e Chadschu Brücke in Isfahan im Iran Die wohl schönste der drei frühen Brücken über den Zaandeh Fluss in Isfahan war deren jüngste. Die erst unter Schah Abbas II um das Jahr 1650 errichtete Pol- e Chadschu Brücke wird auch Khaju oder Khajoo Brü- cke genannt und wurde aus gebrannten Ziegeln er- richtet. An ihrer Stelle stand schon in der Timuridenzeit eine Brücke. Auch die heutige Brücke über den Zaan- deh Fluss wurde an einer etwas eingeschnürten Fluss- passage errichtet, wo dieser ein größeres Gefälle hat und sein Wasser in einem kürzeren Becken mit gerin- gerer Verdunstung aufgestaut werden kann. Durch das Schließen von zahlreichen Wassertoren auf der Ebene der Durchlässe im Sockel unter den Bögen kann das Wasser regelmäßig bis zu fast zwei Metern hoch fluss- aufwärts angestaut werden, so dass von hier aus dann mehrere der innerstädtischen Gärten über Aquäduk- te mit Wasser versorgt werden können. Laut einer In- schrift an der Brücke wurde diese 1873 gründlich in- stand gesetzt. Die Pol-e Chadschu Brücke ist nur 129 m lang und 11,7 m breit. Sie hat 23 Bögen und verfügt über zwei Stockwerke. Ähnlich wie bei der Allahverdi-Khan-Brü- cke bilden beidseitig der ehemaligen Fahr- und Reit- fläche nach außen offene Arkaden fußläufige sonnen- geschützte Verbindungen über die Brücke und zugleich einen Schutz gegen den Verkehr entlang ihrer Mittel- achse. In der Mitte werden die unteren Bögen und auch die Arkaden oben durch einen zweigeschossigen auf beiden Seiten nach Osten und nach Westen vor- tretenden achteckigen safawidischen Vergnügungsbau, der natürlich auf der oberen Ebene durch die Fahrbahn zweigeteilt sein muss, unterbrochen. Auch an den Enden der Brücke treten auf beiden Seiten Architekturteile vor. Die in ihrer Großform dadurch klar gegliederte Brücke ist auch im Detail durch ornamentale farbige Fayencen und Malereien zusätzlich stark gestaltet. So sind alle Restflächen rechts und links oberhalb aller Arkaden und Bögen nach außen und nach innen und auch die Ge- wölbe der vortretenden Bauelemente ornamentiert und machen die Brücke zu einem optischen Erlebnis. Fußgänger können auch auf der unteren Ebene zur anderen Seite des Zaandeh Rud gelangen. Fluss- abwärts auf der Ostseite der Brücke finden sich zahl- reiche Stufenbauwerke, die bei Niedrigwasser zum
zurück zum  Buch Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken"
Frühe Brücken Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Titel
Frühe Brücken
Untertitel
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Technische Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-833-2
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
306
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Frühe Brücken