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Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
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296 Frühe Brücken ein Hohlträger verwendet, der einen quadratischen oder rechteckigen, kastenförmigen Querschnitt hat. Kastenträger werden und wurden aber auch im Stahl- betonbau und auch im Holzbau verwendet. Kragbalkenbrücken Dort, wo bei kürzeren Distanzen keine Hängebrücken im Himalaya, im Pamir Gebiet und auch in den an- grenzenden Regionen zum Einsatz kommen, wurden vor allem in der Vergangenheit die etwas langlebigeren Holzbrücken verwendet, bei denen das konstruktive Prinzip von Kragkonstruktionen eingesetzt wurde. Da die verfügbaren Steine für ein Scheingewölbe (s.u.) nicht geeignet sind und die benötigten Spannweiten meist auch viel zu groß sind, um mit einem echten Schluss- steingewölbe überspannt zu werden, verwendete man im Trockenmauerwerk der seitlichen Brückenwiderlager eingespannte Holzbalken zur Unterstützung hölzerner Brücken. Ein lang erprobtes System von auf beiden Sei- ten vorkragenden Balken ermöglichte diesen hölzer- nen Brücken zum Teil erstaunliche Spannweiten. Die aus Bruchsteinen und Balken bestehenden Brücken werden Kragbalkenbrücken genannt. Pylon Die hohen Türme von Hängebrücken, meist Portaltürme, über welche die Stahlkabel gespannt werden oder von denen bei Schrägseilbrücken die Seile zur Nutzfläche der Brücke gespannt sind, nennt man Pylone. Bei nied- rigen Hängebrücken sind diese mitunter auch in je- weils zwei Türme rechts und links der Nutzfläche oder in längs aufgestellte Mauerstreifen getrennt. Mitunter wird auch von Brückenportalen gesprochen, wenn die Fahrbahn durch das Zentrum eines Pylons verläuft und die Portale nicht sehr hoch sind. Handelt es sich um sehr hohe Türme, so nennt man sie in der Regel Pylone. Momentenbelastung In der Statik spricht man von Biegemomenten in der Balkentheorie. Scheingewölbe Scheingewölbe werden auch Vorkraggewölbe oder falsche Gewölbe genannt. Es ist eine sehr archai- sche Art, Räume nach oben mit Steinmaterial zu schlie- ßen bzw. Brücken über einer Schlucht zu konstruieren. Man lässt in beiden Fällen zur Überbrückung einer Dis- tanz Steinplatten horizontal auf beiden Seiten des zu überbrückenden Raumes vor eine tragfähige Mauer- kante vortreten. Den gleichen Vorgang wiederholt man mit weiteren Platten in einer nächsten Schicht ober- halb. Dabei legt man ähnlich starke Steinplatten als Gegengewichte auch auf die hinteren Partien der ers- ten Serie Kragplatte. Es darf zu keinem Vorkippen der vorkragenden Steinplatten kommen! Dieses Verfahren der Annäherung der beiden gegen- überliegenden Seiten führt man so lang fort, bis die Distanz so weit verkürzt ist, dass man die Restdistanz mit einer letzten Seirie aufgelegter Platte überbrücken kann. Bei jedem Schritt muss geprüft werden, wieviel Druck die Forderkanten der letzten Kragsteine noch ver- tragen, damit es nicht durch den folgenden Schritt zu einem Vorkippen der Kragkonstruktion kommen kann. Ausreichende Gegengewichte können das garantieren. Schlusssteingewölbe Schlusssteingewölbe werden auch echte Gewölbe ge- nannt. Meist bestehen sie aus keilförmigen, konzentrisch angeordneten Steinen; da jeder von ihnen zuerst fallen will, halten sie sich alle gegenseitig. Um in Erdbeben- gebieten das Herausrutschen einzelner Steine bei star- ken Erdstößen zu verhindern, werden in solchen Zonen gerne Hakensteine verwendet. Hakensteine sind Ge- wölbesteine, bei denen die Kontaktflächen zwischen den Steinelementen profiliert werden. In der Islamischen Baukunst wurde daraus eine eigene Kunstform bei Bögen über Eingängen. Im Gegensatz zu den Schein- gewölben treten bei echten Schlusssteingewölben ho- rizontale Druckkräfte in der Scheitelzone auf, die über die Auflager am Gewölbefuß abgetragen werden müs- sen. Es entsteht also etwas Zug im Boden eines über- wölbten Raumes und Druck außerhalb davon. Schrägseilbrücken Wird eine Brücke von einem hohen meist vertikalen Trä- ger in gleichmäßigen vertikalen Abständen in beiden Richtungen von parallel gespannten Seilen getragen spricht man auch von einer Harfenabspannung. Diese Art der Abspannung findet sich oft bei langen Brücken mit mehreren Stützen. Bei allgemeinen Schrägseilbrücken wird die Fahrbahn durch Seile getragen, deren Winkel zur Fahrbahn unter- schiedlich geneigt ist. Das führt dazu, dass die vertikale Komponente bei flacher gespannten Seilen immer ge- ringer wird. Bei der Millau Brücke wurde das Problem
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Frühe Brücken Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Titel
Frühe Brücken
Untertitel
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Technische Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-833-2
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
306
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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