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5.3. Stoßinduzierte Fragmentation von Zinncluster-Kationen
zerfa¨llt mehr als die Ha¨lfte aller Ionen in das Sn+8 . Weitere gut populierte Kana¨le
stellen das Sn+9 dar. Die anderen Fragmente treten mit geringeren Ha¨ufigkeiten auf,
wie aus Abb. 5.6 entnommen werden kann. Bei einer Spannung von 830eV erha¨lt
man dasMutterion mit immerhin 17%.Nach wie vor istSn+8 das Hauptfragment.Das
bedeutet, dass das neutrale Sn7 ein sehr stabiles Moleku¨l darstellt! Man kann einen
Auseinanderbruch der Cluster beobachten und nicht, wie eher vermutet, einfachen
Atomverlust, also sequentiellen Zerfall. Dies stimmt mit den SID Messungen [14]
u¨berein, bei denen Sn+8 , Sn
+
9 und Sn
+
7 als Hauptfragmente gefunden wurden.
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
0
20
40 (830eV)
AnzahlAtome
FragmentationenvonSn
+
14
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
0
20
40 (630eV)
AnzahlAtome
FragmentationenvonSn
+
14
a) b)
Abbildung 5.7.: Histogramm der Zerfallsprodukte von Sn+14 bei830eV (links) und630V (rechts).
Sn+14: Im Massenspektrum taucht das Mutterion, im Gegensatz zum Sn
+
15 und Sn
+
13,
praktisch nicht auf. Das Sn+14 zerfa¨llt in ca. der Ha¨lfte aller Fa¨lle in Sn
+
7 . Auch
hier tritt wieder der Zerfall, bei dem das neutrale Sn7 entsteht u¨berproportional oft
auf. Herrscht eine geringere Spannung (630eV) so erha¨lt man diesen Kanal eben-
falls. Ein weiterer mit 40% populierter Kanal ist der Zerfall in Sn+6 . Dieses ko¨nnte
entweder durch einen Monomerverlust des Sn+7 oder durch das Auseinanderbrechen
entstanden sein. Bei dieser Gro¨ße war bisher aus den SID Messungen [14] nur das
Auseinanderbrechen in zwei gleich große Fragmente (Sn+7+Sn7) bekannt.
Sn+13: Als Hauptfragmente entstehen bei allen Injektionsspannungen Sn
+
6 und Sn
+
7 .
Das Fragmentationsmuster ist relativ unabha¨ngig von den Injektionsenergien, dies
weist nicht auf sequentiellen Zerfall hin. Sn7 ko¨nnte erneut entstehen. Im Gegensatz
zum Sn+14 kann das Mutterion mit bis zu 7% erhalten bleiben. Weitere Fragmente
entnimmt man Abb. 5.8. Bei der geringsten Spannung von 330eV ist zu erkennen,
dassauchdieanderenZerfallskana¨leha¨ufigerpopuliertwerden.Diebeidengenannten
Hauptfragmentewurden inSIDMessungenvonTaietal. [14]ebenfallsbeobachtet.
Sn+12: Bei allen Injektionsspannungen erweist sich Sn
+
6 als Hauptfragment (siehe
Abb. 5.9). Das Mutterion bleibt bei dieser Clustergro¨ße noch mit bis zu 18,5%
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Strukturaufklärung durch Mobilitätsmessungen an massenselektierten Clusterionen in der Gasphase
- Titel
- Strukturaufklärung durch Mobilitätsmessungen an massenselektierten Clusterionen in der Gasphase
- Autor
- Esther Oger
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2010
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-453-9
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 144
- Schlagwörter
- Strukturaufklärung, Ionenmobilität, Borcluster-Kationen, Zinncluster-Anionen, Zinncluster-Kationen
- Kategorien
- Naturwissenschaften Chemie