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6. Zinncluster-Anionen
aufgefu¨hrten Strukturen ko¨nnen wegen ihres viel zu großen Querschnitts ausgeschlos-
sen werden. Somit erha¨lt man fu¨r das Anion eine leicht verzerrte Ikosaeder-Struktur.
Diese Struktur a¨hnelt der des Kations. Hier wurde eine vom Ikosaeder abgeleitete
besta¨tigt, bei der ein Atom einer Ecke in das Innere des Ikosaeders geklappt wur-
de. Dieser Effekt kann darauf zuru¨ckgefu¨hrt werden, dass die Elektronendichte des
Kations deutlich geringer als die des Anions ist!
Sn–13: Man findet drei verschiedene Strukturen innerhalb von 0,1eV. Die Minimum-
struktur ist aus zwei Untereinheiten aufgebaut. Damit taucht hier, wie bei den Ka-
tionen, ein neues Strukturmotiv auf. Man kann also einen Strukturwandel zu pro-
laten Strukturen beobachten. Die beiden Untereinheiten bestehen aus der Fla¨chen-
verknu¨pfung einer pentagonalen Bipyramide und eines dreifach u¨berkappten trigo-
nalen Prismas. Die Querschnitte der drei Isomere sind ebenfalls recht a¨hnlich, eine
Unterscheidung zwischen ihnen ist nicht mo¨glich. Auch bei dieser Gro¨ße kann man
Parallelen der Strukturen der Anionen und Kationen beobachten. Sie besitzen gleiche
Strukturmotive.
Sn–14: Dieser Trend des Aufbaus aus Untereinheiten setzt sich auch hier fort. Die
Struktur des energetisch gu¨nstigsten Isomers besteht aus einem einfach u¨berkappten
quadratischen Antiprisma (Sn9) und einer Sn8-Einheit (u¨berkapptes drei kantiges
Prisma), wobei beide u¨ber vier Atome, die sie sich teilen, verknu¨pft sind. Diese
Struktur wurde von Majumder [83] fu¨r das neutrale Sn14 gefunden. Eine a¨hnliche
Struktur findet man um 0,06eV ho¨her liegend. Bei dieser ist nur die Orientierung
der Untereinheiten anders. Zwischen diesen beiden Strukturen kann weder mithilfe
von Mobilita¨tsmessungen noch durch TIED-Messungen unterschieden werden. Die
Struktur III kann allerdings mithilfe von TIED ausgeschlossen werden.
Sn–15: Die C2v Symmetrie besitzende Struktur des Sn –
15 ist erneut aus zwei Unter-
einheiten zusammengesetzt. Wieder kann man eine Untereinheit, bestehend aus Sn9
erkennen (dreifach u¨berkapptes Prisma), die mit einer weiteren dieser Untereinheiten
verknu¨pft ist. Auch diese Geometrie wurde von Majumder [83] fu¨r das neutrale Sn15
vorhergesagt. Die na¨chsten beiden Isomere liegen um 0,26eV bzw. 0,56eV ho¨her
und ko¨nnen mithilfe der Ionenmobilita¨ten und TIED ausgeschlossen werden.
6.4. Zusammenfassung
Es konnten Querschnitte der Zinncluster-Anionen in einem Gro¨ßenbereich von 2
bis 15 Atomen experimentell bestimmt werden und mit mo¨glichen Strukturen, die
aus Rechnungen erhalten wurden, verglichen werden. Ein U¨bergang von planaren
zu dreidimensionalen Strukturen ist zwischen Sn–4 und Sn –
5 zu beobachten. Bei den
Clustergro¨ßen mit 3, 4, 5, 6, 9 sowie 12 Atomen gelingt es mithilfe der Rechnungen
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Strukturaufklärung durch Mobilitätsmessungen an massenselektierten Clusterionen in der Gasphase
- Titel
- Strukturaufklärung durch Mobilitätsmessungen an massenselektierten Clusterionen in der Gasphase
- Autor
- Esther Oger
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2010
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-453-9
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 144
- Schlagwörter
- Strukturaufklärung, Ionenmobilität, Borcluster-Kationen, Zinncluster-Anionen, Zinncluster-Kationen
- Kategorien
- Naturwissenschaften Chemie