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gends viel darunter bleibt. Dieser Anforderung tann nur bei der
dritten Art vollkommen entsprochen werden; bei den zwei ersten hinge-
gen, wo die Temperatur in den obern Tlieilen der Dörrtammern
immer grcsicr als in der untern slim muß, wird man sick's gefal-
len lassen müssen, einen Theil der Scheiter mehr oder weniger
braun, und einen andern Theil noch mehr oder weniger feucht zu
erhalten; ab« bei den braunen Scheitern ist bereits ein Theil brenn-
barer Gase entwichen, wodurch dieselben an Hitzkraft verloren haben,
und bei den feuchten wird ein Theil ihrer Hihtraft zur Vcrjagung
der Feuchtigkeit und Erhitzung der daraus gebildeten Dämpfe ver-
wendet werden. Das Dörren des Holzes wird ferner um so schnel-
ler erfolgen, je rascher die entwickelten Wasserdünste abgeführt wer-
den. Auch dieser Bedingung entsprechen die Dörrvorrichtungen der
dritten Art am besten, am wenigsten die der ersten, obgleich auch
bei diesen in den obern Theilen mehrere Dunstlöcher angebracht
sind, die jedoch gegen Ende des Prozesses in der Regel g> schloffen
werden müssen, um eine Entzündung des gedörrten Holmes zu ver-
hindern; und damit das unterste, feucht bleibende Holz vermieden
werde, wird dieses entweder im Törrcken zurückgelassen, oder man
läßt diesen untersten Naum schon bei tcm Einlegen des zu dörren-
den Holzes leer.
Eine Dörrvcrrichtung der ersten Art, und zwar icne uon Neu-
berg, stellt Fig. 2—4 Taf. I. vor, wo aus dem Längcnschnittc Fig.
2 zu ersehen ist, daß sich zwei 12 zollige Röhren neben einander
befinden, die i» der Mille des Ofens gerade nach der gegenüber-
stehenden tuneu Wand laufen, und daselbst in eine gemauerte
Esse münden. Ein solcher Ofen faßt bei 18 Zainklaftcr dreischu-
higes Scheitcrhclz, die Feuerung dauert drei Tage und erfordert
eine Klafter ungedörrteö Hol; und 25, ßcntner schlechte Vrauntohlen.
Diese Dörröfen dürften wohl nur unter Verhältnissen, wie in Neu-
bcrg, obwalten, wo nämlich zur Feuerung ein sehr schlechtes, aschen-
reiches Vn-nnuialnial verwendet werden soll, daS einen starten Luft-
zug erheischt, zu empfehlen seyn.
Einen Dörrofen der zweiten Art, ähnlich wie sie zu Frant-
schach in Anwendung standen, so lange mit leicht brennendem Ma-
teriale, nämlich mit Holz gefeuert wurde, zeigt Fig. 5—6 T^f. l.
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen