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werden. Dieses sind ertränkte Kohlen, die sehr langsam und mit
sehr geringer Hihentwicklung verbrennen, weil beinahe ihre ganze H'itz»
traft zur Verflüchtigung des eingesogencn Wassers verwendet »wer-
den muß. Ertränkte Kohlen müssen daher ganz vermieden we>rd»en.
Ist man aus irgend einem Grunde genöthigt, die Kohlen in freien
Haufen aufzuschütten, so muß man dazu einen erhabenen, troicke-
nen Vodcn wählen, auf dem kein Negen- oder Schnee-Wasser Ver-
weilen kann, man wird ihn daher nöthigen Falls mit hohl gekeg»
ten Vretern herstellen; dem Haufen selbst muß man aber eine «,'Y-
ramidale Gestalt geben, und ihn zu äußerst mit großen Stücken .ab-
gleichen, damit das Regen- und Schnee-Wasser mehr abläuft, »well
die bei nasser Witterung an der Oberstäche eingedrungen« Nä'isse
bei trockener Witterung bald wieder verflüchtiget wird, so schw'cr
es fällt den Wassergehalt einmal schon wirtlich ertränkter Kohllcn
wieder fortzuschaffen.
Jede Kohle, selbst die festeste, ist immer ein sehr zerreibliches
Ding, und da man mit einer guten Verwendung des Kchlenkleins,
der Lösche, noch immer sehr verlegen ist, so muß man hohe Ab-
stürze, wie das Aufschütten zu hohen Haufen, möglichst vermeiden.
Wenn anders möglich, soll man auf jeder Eisenhütte, wo man für
die vorräthigcn Kohlen einen etwas hohen Absturz nicht vermeiden
tann, sich wenigstens für den currenten Kchlenverbrauch einen nie-
dern Absturz vorrichten, und sey dies bloß cin freier Platz. Der
Kohleneinrieb in hohen Absturzbären wird bekanntlich zu 10 Prccent
angenommen, was dem Messen nach richtig ist, in Wirklichkeit adci
nicht so viel beträgt, weil sich die abgeriebenen Kohlen im Kohlen-
maße dichter an einander legen, als die scharfkantigen Stücke; in»
dessen ist ja selbst ein Verrieb von nur 5 Procent aller Veachtung
werth.
Da die Hihtraft verschiedener Kohlen, unter übrigens gleichen
Umständen, entsprechend der wirklichen Kchlenmasse seyn muß, so
muß dieselbe nothwendig auch im gleichen Verhältnisse mit der
Dichtheit der Kohle stehen; für den Betrieb der Frischfeuer findet
darin aber eine Ausnahme Statt. Sehr dichte z. V. Vuchen-Koh-
len, verursachen nämlich einen sperren Fcuergang, weil sie sich bei
unsern gewöhnlichen Frischfeuern, die nur für leichtere Kohlen ein-
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen