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Vclllomnen lufttrockene Ziegel sind bei übrigens guter Ve-
srbst zur Hcrvorbringung so hoher Temperatur, wie
man sie im Puddelofen braucht, zu verwenden; soll mit selben
oder ein Flaumenschweißofen betrieben werden, so müssen sie jeden-
falls kur; vor dem Gebrauche künstlich gedörrt werden, wozu man
sich ähnlicher Dörröfen bedienen kann, wie zum Dörren des Hol-
zes, nur dan der Torf nicht in zu hohen Haufen aufgeschichtet
werden. Die besten Dörröfen werden auch hier jene seyn, wobei
das Trocknen durch eine Circulation erwärmter Luft bewerkstelliget
wird; wogegen jene Oefcn, wo die Flamme unmittelbar Zutritt
erhält, wcge« der leichten Entzündung des Torfes nur mit vieler
Vorsicht angewandt werden dürfen.
Nachdem wir der verschiedenen Dichtheit, Zcrreiblickkeit und
des verschiedenen Aschengehaltes der Torfkohlen schon gedacht haben,
so können wir bezüglich derselben im Uebrigen auf das bei den
Holzkohlen Angeführte verweisen.
ß. 18. Die Steinkohlen, worunter hier aller Mineral!»
sche Vrcnnstcff (d. h. aller jener Brennstoff, der in den verschie-
denen Sand-, Thon« und Gestein-Lagen der Erde vorkommt) »er-
standen ist, lietcn in ihren Eigenschaften eine noch ungleich größere
Mannigfaltigkeit dar, als die verschiedenen Torfarten. Der Grund
davon ist in dem Umstände gelegen, daß bei den Steinkohlen alle
die verschiedenen Beimengungen der Torfarten Statt finden, und
überdies eine viel größere Verschiedenheit in dem Alter derselben
vorhanden ist, wodurch eine größere Mannigfaltigkeit in den quan-
titativen Verhältnissen ihrer Hauptbestandtheile eintritt, und womit
sehr verschiedene Eigenschaften verbunden sind.
Alle Steinkohlen sind sonder Zweifel aus verschiedenen Pstan-
zm, Gesträuchen und Väumm entstanden, wie man sich das am
leichtesten vorzustellen vermag, wenn man sich dieselben als einstige
Torfmoore denkt. Später haben diese ursprünglichen Torfmoore
alle jene mannigfaltigen, gewaltigen, oft kaum begreiflichen Ver-
änderungen erleiden müssen, welche mit unserer Erde vorgegangen
smd, wovon wir die Folgen in deren Kruste allenthalben wahrnehmen.
Die Steinkohlen sind für das Eisenwesen überhaupt von groß-'
kr Wichtigkeit, und sie werden insbesondere für unser Eisenfrisch'
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen