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i wesen mit jedem Jahre von bedeutenderem Einstufst; aber freilich
nur für die Benützung in Flammenöfcn.
Man macht unter den Steinkohlen nach ihrem zunehmenden
Alter gewöhnlich fclgende vier Hauptuntcrschicde: Fossiles oder
bituminöses Holz, wie solches unter andern in großer Menge
bei Voitsberg und Lankowitz in Steiermark vorkömmt; Braun-
kohle, wozu unsere meisten Steinkohlen gehören, und sich gewöhn-
lich durch eine im pulverisirten Zustande mehr oder weniger dun-
kelbraune Farbe erkennen lassen; Schwarz kohle, die unsers Wis-
sens in Innerösterreich nirgends, wohl aber an einigen Stellen in
Oberisterreich und an mehreren Orten in Ilnterösterreich sich findet;
endlich Anthrazit, der an mehreren Stellen in Steiermart und
an einigen Orten in Kärnten, aber nirgends in großer Menge ge-
troffen wird. Eine strenge Unterscheidung dieser vier Gattungen ist
indessen nicht immer möglich, da sie in einander übergehen, und
nicht selten etliche davon an Einem Stücke innig verwachsen vorkom-
men; übrigens ist für ihre hüttenmännische Verwendung daran we-
nig gelegen.
Die Hauptbestandtheile jeder Steinkohle sind dieselben, wie bei
dem Holze und Torf (nämlich Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasser-
stoff) nur in einem andern quantitativen Verhältnisse. Nebst diesen
enthält aber noch jede Steinkohle in ihrer rein aussehenden Masse
mehrere Erdarten, und gewöhnlich auch etwas Eisen und Mangan,
welche Bestandtheile den Aschengehalt der rein aussehenden Stein-
, kohlen begründen, und daher auf die Brauchbarkeit derselben einen
sehr grosicn Einfluß haben. Eine Steinkohle, die bei ihrer vollkom-
menen Verbrennung gegen 5 Procent oder darüber Asche zurückläßt,
gehört schon nicht mehr zu den reinen, und macht bei ihrer Anwen-
dung im Flammenofen schon Schwierigkeiten, wenn eine sehr hohe
Temperatur hervorgebracht werden soll, weil sie nicht mit erforder-
licher Lebhaftigkeit verbrennt.
Der Aschengehalt kann nicht blosi bei verschiedenen Steinkohlen-
Lagern, oder richtiger gesagt, bei verschiedenen Steinkohlen-Flöyen,
sondern selbst bei ein und demselben Flötze, und sogar in ein und
demselben Streifen eines Flötzes, sehr verschieden seyn, worüber sich
keine allgemeine Regel angeben läßt. Nach dem Aussehen der Stein-
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen