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kohlen allein »st man nicht im Stande, deren Aschengehalt mit eini-
ger Sicherheit anzugeben; nur sehr starke Verunreinigungen kann
man aus dem auffallend glanzlosen, erdigen Ansehen, und noch siche-
rer aus dem merklich größeren specifischen Gewichte erkennen.
Der so eben besprochene Aschengehalt der Steinkohlen ist von
denjenigen erdigen und steinigen Beimengungen wohl zu unterschei-
den, welche im Stcintohlenfiötze als deutlich zu unterscheidende Par-
tien mit der eigentlichen Kohlenmasse eingebettet sind, so wie von
denen, die sich in den Zerklüftungen der Kohlen zeigen. Die erdigen
und steinigen Beimengungen bestehen in der Regel aus Letten, Schie-
fer oder Sandstein, und könne» grißtentheils beseitiget werden; in
den Zerklüftungen der Kohlen aber finden sich Schwefelkies, Gyps,
Kalkspath, Kicselthon, Schwerspath u. dgl., die im Großen selten
ausgeschieden weiden können, und deshalb der Brauchbarkeit der
Steinkehlen für gewisse Zwecke oft großen Eintrag thun können.
Ferner treten noch in der Kohlenmasse der meisten Steinkoh-
len, vorzüglich in den jüngern, mehrere sichtliche Verschiedenheiten
ein, und man kann in dieser Beziehung drei verschiedene Arten un-
terscheiden, die sich gewöhnlich schon an einzelnen Handstücken nach-
weisen lassen. Es zeigen sich nämlich: Erstens, stark glänzende Par-
tien mit schwarzer Farbe und muschligem Bruch; sie sind dabei spröde,
und je mehr eine jüngere Kehle daven enthält, desto besser pflegt
sie zu seyn; in unsern sogenannten Glanzkohlen ist diese Partie die
vorwaltende, daher diese Kohlen zu unsern besten Braunkohlen ge-
hören. Zweitens sieht man, und zwar am öftesten mit der vorigen
Art in parallelen Streifen und fest verwachsen, matte Stellen von
bräunlicher Farbe, mit ebenem Bruche, wenig Sprödigkeit aber vieler
Festigkeit. Drittens findet man bisweilen dünne Lagen von einer
sehr zarten Masse, die ganz so aussieht, wie verkohlte Holzspäne,
und Fascrkohle genannt wird; sie liegen immer parallel mit dem
Kohlenstöhr, und wegen ihres geringen Zusammenhaltes trennen sich
die Kohlcnstückc sehr leicht nach diesen Lagen, ihr Zusammenhang
wird dadurch also gestört. Außerdem wird der Zusammenhang der
Kehlenmasse noch durch Zerklüftungen, welche die beiden ersten ge-
nannten Kchlenarten durchsetzen, unterbrochen, die oft so fein sind,
daß man sie erst auf der Vruchfiäche gewahr werden kann, und sie
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen