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führt das Wasser durch einen eigenen Schuß » I''>3. 4 tiefer nic-
ter. Der zur Vermeidung des Wasseniberü'rihens angebrachte Man-
tel ist ebenfalls aus 1'i^. 4 l> ;u entnehmen. Gewöhnlich erhal-
ten selche obcrschächtigc Hammerräder gleich den unterschlächtigen
einen Durchmesser von 10 Fuß, lind eine innere Breite von 3 bis
4 Fuß. Bringt man dann bei einem solchen Nadc für einen Frische
Hammer nur vier Ertel an, wie einige solche Anordnungen bei uns
existiren, weil dieses bei untcrschlachtigen Rädern die üblichste An-
zahl der Eitel ist, so ist kein guter Effect zu erlangen. Denn das
Rad soll sich nur mit der halben Geschwindigkeit umdrehen, mit
der das Wasser in dasselbe gelangt, wenn man die Wassertraft auf
das Vortheilhafteste benutzen will, und eher nech wird dabei eine
etwas geringere Geschwindigkeit des Nadcs weniger nachtheilig
fur die gute Wirkung !>.'N, als eine größere. Nun ist aber die
Geschwindigkeit des Wassers gleich 7 8 mal der Quadratwurzel aus
der senkrechten Höhe vom Wasserspiegel im Fluder bis zur Stelle,
wo das Wasser in das Rad fällt; tie''c Höhe, in Fig. 4 mit m n
bezeichnet, beträgt selten mehr als 9 Fuß, wovon 3 die Quadrat-
wurzel', folglich die Geschwindigkeit mit der das Wasser ins Nad
fällt dreimal 7'8 -- 23'4 Fuß beträgt; die vorthcilhafteste Ge-
schwindigkeit des Rades wäre demnach 117 Fuß, was in der Mi-
nute nur 22 '/^ Umdrehungen, folglich 90 Schläge des Hammers
gibt, was nach unsern Anforderungen eine viel zu kleine Wirkung
ist. Vei einer solchen Zusammenstellung muß man einen großen
Ueberschuß an Wasser geben, um nur 100 bis 110 Schläge her-
auszubringen. Bringt man dagegen 5 Ertel an, so erhält man
bei 22'/^ Umdrehungen schon 112 Schläge, und wird es bei eini-
gem Uebcrschuß an Aufschlagwasser auf 120 Schläge bringen
können. Noch zweckmäßiger würde es in einem solchen Falle
seyn, 6 Ertel anzubringen, bei welcher Einrichtung 135 die Anzahl
der Schläge pr. Minute für die vortheilhaftcste Benützung der Was-
serkraft wäre, und auch bei 130 Schlägen noch eine sehr gute Vc-
nühung Statt finden wird. Oine solche Ginrichtung mit 6 Er-
tcln ist unter Andern auf dem Werke des Herrn Andreas Töpper
zu Neubruck bei Scheibbs zu sehen, wo die 5 Zentner schweren
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen