Seite - 69 - in Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden - in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
Bild der Seite - 69 -
Text der Seite - 69 -
— 69 —
lige Rad nirgends eine Vorschwere erhält, sondern diese Holzmassen
sich in jeder Lage des Rades gegenseitig das Gleichgewicht halten.
Mitunter trifft man auch derlei Räder, bei denen dirscS Futterholz
segmentartig bchauen ist, wo dann die Holzfaser in selbem einen
rechten Winkel mit dem Grindel bildet, ähnlich wie das bei Rad-
kränzen gewöhnlich zu schcn; im Ganten dürfte jedoch die erstere
Construction dcn Vorzug verdienen. Um lieser Radpaute die nöthige
Verbindung und Festigkeit zu geben, muß fürs Erste der Grindel
an dieser Stelle eckig bezogen seyn, oder es muffen die einzelnen
Paukcnhölzer der untersten Lage an die Welle mit starken Nägeln
bescstigct werden; weiters wird die ganze Pauke von außen mit
zwei schmiedeiscrnen Ringen, wovon jeder zwei bis drei Zoll breit
und V» bis nahe ^ Zoll dick ist, umfangen, und bei etwas grö-
ßern Rädern dieser Gattung werden außerdem noch von den beiden
Seiten der Pauke zwei schmiedeiserne Ringe mit ihrer ganzen Vreite
eingelassen, die einen solchen Durchmesser haben, daß sie nahe die
Pautenhöhe Halbiren; hierauf wird zum Verteilen des Futterholzes
geschritten, wobei zugleich die genaue Concentrirung und Winkel-
stellung der Pauke berücksichtiget werden muß, wornach endlich das
Nachputzen derselben erfolgt. Zum Verkeilen (so wie überhaupt für
die ganze Herstellung eines Hammcrschlagcs mit Ausnahme des
Hclbe) bedient man sich in Inneröstcrreich gewöhnlich des Lärchen-
holzes. Dabei müssen Anfangs solche Stücke in Anwendung tom-
,,«n, die ziemlich genau zur Ausfüllung der hie und da zwischen
den einzelnen Futterhölzern entstandenen Lücken dienen; diese
Stücke, so wie auch alle erstern Keile müssen durch die ganze
Vreite der Pauke reichen, was bei den später eingetriebenen nicht
mehr möglich ist, obschon man sie immer sehr schlank, mit einem
sehr scharfen Winkel hergestellt, in Anwendung bringt. Je weniger
»rocken das Futterholz war, desto fester muß verteilt werden, am
festesten aber für jeden Fall gegen die Mitte cdcr Welle zu. Na-
türlich dürfen die Keile nicht zwischen den einzelnen Futterhölzern,
in den Fugen derselben, sondern müssen in die Masse des Holzes
selbst eingetrieben werden, wozu man ihnen mit einem eisernen
Keil, dem Beiz eisen (Vazeiscn), das mehrere Zoll eingeschlagen
nnd dann wieder herausgenommen wird, vorerst Vahn macht.
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen