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§. 33 . In der so gefertigten Nadpauke werden nun dic nö-
thigen Oeffnungen für die einzusehenden Schaufelzapfcn ausge-
stemmt. Die schmälern Schaufeln von 15 bis 18 Zoll erhalten
einen, die breitern gewöhnlich zwei Zapfen; gut ist's, dic Schaufel-
zapfen am Ende etwas stärker zu machen, oder mit einer Klaue
zu versehen, damit sie eingekeilt um so fester sitzen, was besonders
bei den eisernen Zapfen zu berücksichtigen ist. Ilm die bestimmte
Richtung jeder einzelnen Schaufel beim Einkeilen zu prüfen, be-
dient man sich eines einfachen Lehrbretes, das im Wesentlichen die
Gestalt eines Winkelbretes hat, wovon ciu Schenkel den Abstand von
einer Schaufel zur andern als Länge erhält, und nach der Oberflä-
che der Nadpauke gekrümmt ist, während der andere Schenkel die
Länge oder Höhe und Nichtung der Schaufel bezeichnet; überdies müs-
sen alle Schaufeln mit ihren Seiten in einer senkrechten Ebene liegen,
was mit jeder geraden Latte untersucht werden kann. Oft sieht man
Hammerräder, bei denen nicht nur die Gestalt und Stellung der
Schaufeln überhaupt fehlerhaft, sondern wo zugleich die Stellung
jeder einzelnen Schaufel von den übrigen mehr oder weniger ver-
schieden ist. Die Gestalt der hölzernen Schaufeln ist immer eine
geradflächige, nur pflegt man die hintern Kanten odel Grate der-
selben abzunehmen; bloß ausnahmsweise findet man bisweilen noch
hölzerne Schaufeln, dic sammt dem Zapfen aus einem Stücke ge-
fertigt sind, gewöhnlich ist das Schaufelbret der Quere nach auf
den Zapfenstiften durch Falze, Nägel oder Schrauben befestiget. An-
statt des Qucrbretcs sind auf einigen wenigen Hammerwerken Ei-
senbleche auf den hölzernen Zapfenstiften angeschraubt, was nicht zweck-
mäßig ist, da mit gleichen Unkosten Besseres erreicht werden kann.
Das Verhältniß zwischen Breite und Höhe der Schaufeln ist
«on Wichtigkeit. Da die Schaufeln stets einen nicht unbedeutenden
Spielraum am Vodcn und an den Seiten des Waturschcs lassen
müssen, so wäre es in dieser Beziehung am besten, den Schaufeln
eine quadratische Gestalt zu geben, das ist, die Höhe gleich der
Breite zu machen, weil dann die Gesammtlänge tiescs Spielraumes
am kleinsten ausfallen würde. Allein man muß zugleich berücksich
«gen, daß der Stoß des Wassers um so mehr ausgeben wird, j<
mehr derselbe von der Radachse entfernt wirkt, je breiter also di<
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen