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gen für die Eitel durch das Futterhol; der Pauke ausgestemmt
werden müssen; gut ist es, wenn die Ertel so lang sind, daß sie
etwas in das Hol- des Grindels selbst eingreifen, weil dann ein
Drehen der Pauke um so weniger eintreten kann.
Anstatt der Ertel findet man mitunter sogenannte Riegel
im Gebrauche. Diese Niegel sind vcistählte Eiscnstangen, die an
ihren beiden Enden in der Aufpaukung der Welle eingelassen, und
ähnlich dem Rückci'en durch darüber getriebene Ninge festgehalten
sind; in der Mitt.' sind sie aber in einer solchen Breite frei gele-
gen, als es der Breite des Eohlringes entspricht, wcil daselbst der
Angriff auf den Eohlring geschieht. Vci einem kleinen Zulauf und
gleichzeitig kleiner Anzahl von Erteln, also bei Verhältnissen, wo die
Welle durch die eingelassenen Ertel sehr geschwächt werden müßte,
sind diese Riegel ganz zweckmäßig, außerdem aber scheinen sie nicht
empfehlenswert!).
Die Entfernung von einem solchen Grtel zum andern, der
Zulauf der Ertel, muß offenbar mindestens so groß seyn, daß der
gehobene und vom Ertel bereits ausgelassene Hammer stets hinläng-
lich Zeit zu seinem Niederfallen hat, bevor er vom nächstkommcn-
den Ertel wieder gehoben wird. Man sollte glauben, daß der Ham»
mer <u sMem Niederfallen weniger Zeit benothige, als zu seinem
Aufgange, und das« deßhalb ein Zulauf gan; genügend seyn müßte,
der das Doppelte von demjenigen Bogen beträgt, den das Ertel
durchläuft, so lange dasselbe wirksam ist; allein damit reicht man
in der Praxis nicht gut aus, sondern ist vielmehr genöthigt, das
Zwei- und einhalbfache bis nahe das Dreifache von diesem Vo-
gcn als Größe des Zulaufes anzunehmen ").
') Die Ursache dieses grös-ern Zulaufs ist eine mehrfache - >. ist die Bewtgun,
des Hammers beim Aufgehen nicht eine beschleunigt«, wie gewöhnlich ange-
nommen wir», sondern vielmehr eine verzögerte, indem »er Weschwindigkeits-
«erlust »urch den Stosj des Vrtels nicht wahre»» 5es Aufgchens «ei Hammers,
sondern wahrend 0c>» a>s kem Ertel greift, wieder ersetzt wird. Der Ham«
mer erhält somit nicht am Ende des Hubes seine größte Geschwindigkeit,
»nd empfängt desihald schon durch die RückPrellung eine geringere Geschwin-
digkeit für »cn Xüclfall als für »cn Aufgang, und dazu tommt noch »., dosi
der Riictiall des Hammers nicht <n dem Augenblicke beginnt, wo das wir-
»ende Ortel «ui>a,!t, sondern erst noch der nöthige Spielraum durchlaufen
werden muß, bib dir Rückprellung tsfolge, welcher Spielraum selten !ven<°
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen