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Auf manchen Hämmern findet man sogar einen Zulauf, wel-
cher nahe das Vierfache vom wirtsamen Vogen des Ertels beträgt,
und viele Wertzimmermeistcr sind Vertheidiger eines weiten Zulaufs,
N'til dabei das Hammerrad zwischen den einzelnen Hammerhübe«
mehr in Schwung kemmt, also den Hammer rascher hebt, einen
kräftigern Hammerstreich erzeugt, als bei einem kleinern Zulauf.
Vei richtiger Anlage des ganzen Hammcrschlages hat indessen der
kleinere Zulauf, welcher sich über die doppelte Größe des wirksamen
Ertelbogens nicht viel erstreckt, in Ve,iehung der vorthcilhaften Ve-
nützung der Wasserkraft, wie i» Rücksicht der Dauer der einzelnen
Maschinenthcile, einen unbestreitbaren Verzug vor einem weitern Zu«
lauf. Man kann daher mil Bestimmtheit voraussetzen, das; in alle»
jenen Fällen, wo durch einen weitcrn Zulauf wirklich ein besserer
Effect erlangt werten ist, ein oder der andere Fehler in den
gegenseitigen Verhältnissen der übrigen Theile vorausgegangen ist,
der am öftesten in einer fehlerhafte» Größe des Hammerrades,
oder der Grtclanzahl, oder des Hammergewichtes liegt; wir wer-
den im Paragraph 46 die Grundsätze kennen lernen, nach denen
bei der Anlage eines Schwanzhammcrs verfahren werden soll.
Wenn man bei unsern Frischhämmern, die eine Hubhöhe des
Hammers von circa ltt Zoll und den Wagring etwas vor dem
Drittel der Helblänge liegen haben, die Größe des Zulaufs nach-
mißt, so findet man selbe gewöhnlich gegen 30 Zoll, also ungefähr
das Dreifache vom wirtsamen Ertelbogcn; mitunter sind jedoch
auch Hämmer zu finden, die nicht viel mehr als das Doppelte,
höchstens das 2'/«fache »om wirksamen Ertelbogen zum Zulauf ha-
ger «ls einen Zoll, <,cwöl,n!<ch soqar mehr beträgt. ». ist li« Weschwmdij»
»eit »er »rlel >,» leer gehenden Zustande viel ssrösicr alb im wirksamen, 5, b.
wahren» »es Hammeraufhudes kleiner als wahren» der Zeit vor »essen !N,e«
Verfalle, «, e»»l,ch mus, »er Hammer s<l,r oft seme <Äcschw!n»>akl'!t wechseln,
b«l» schncller l>al» langsamer gedcn, unl wenn »abei »er Zulauf sehr lnapp
demtssen >st, s» ereignet Nch lehr le,cht rai Fanqcn »er Vrtcl, ber»r »er
H«mmcr auf »en Umlxß fallt, wodurch »<c Maschine aulicrorlentlich le,»et.
D«ese Ursachen zusammengenommen machen »en «.rollern Zula»! no!hwen»iq,
»bgleich l>e<m Mie»erf«llen »es Hammer« se>ne eiqene Schwere auf einen
»»schleu,!!>»l>,n Fall »eiselden wirkt, unL sich be»n laxglamen Wanze »«
H«»m<rj «N<r»ingi sehr g»lt»n» m«cht
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen