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ten, webe, der W^gring genau im Drittel liegt, und meist gehen
diese Hämmer am besten.
H. 3N. Die Gerüst stecke werden mit seltener Ausnahme
aus Holz gefertigt, und zwar in Steiermark und Kärnten aus
Lärchen, in Oesterreich hingegen häufig aus Eisen. Man verwen-
det dazu gern die stärksten Stämme die zu haben sind, und kann
bei sehr starken Stämmen einen jeden der beiden Gerüststöcke aus
einem einzigen Stücke bestehen lassen, gewöhnlich aber muß jeder
Stock aus zwei bis drei Stücken zusammengesetzt werden- In Fig.
1 und 2 Tab. I I . besteht jeder Gerüststcck aus zwei Stücken, die
dann unter sich gcycrig zu verbinden sind. Dieser Verband wird
dadurch erreicht, daß man die einzelnen Stücke an ihrer Zusammen-
stoßungsstäche glatt an einander paßt, und dann an ein Paar Stel-
len Holzriegel von ungefähr drei Zoll Vrcite und sechs Zoll Höhe
in jeden Theil bei drei bis vier Zoll einzapft, wodurch das Ver-
schieben der einzelnen Theile unmöglich wird, so lange sie sich an
den Zusammenstoßuugöstächen nicht von einander lassen; um aber
das letztere zu vcrhüthen, sind an allen jenen Stellen, wo die
Verbindung der beiden Gerüststöcke durch die Gerüstbänter Platz
hat, schmiedeiscrne über einen Zoll starke Schließen durchgezogen
«nd ftst Vttschniübt. Gewöhnlich find drei Paar Gcrüstbander hin-
reichend, um beide Stöcke zu einem haltbaren Ganzen, zum Ham-
melgerüste zu verbinden, und dadurch daß die Gerüstschlicßcn gerade
an den Stellen der Gerüstbändcr durchlaufen, erhalten diese zu«
gleich eine sehr feste Verbindung mit den Stöcken. Außerdem pflegt
man noch öfters die Gcrüstbändcr an jenen Stellen, die in die
Gerüststöcke eingelassen werden, schwalbenschwanzartig auszuschnei«
den, was bei vorhandenem Schließendurchgange eben nicht nöthig
ist, »vcil die Stärke der Gerüstbänder vorzugsweise nur beim Ver-
leiten der Reinbeilc und dem Erschüttern des Gcrüstes durch die
Anfassung und Abprcllung des Hammers in Anspruch genommen
wird, und wcßhalb man den Gerüstbändern gern um ein oder
zwei Zoll mehr Höhe als Vreite ertheilt.
Die Gerüststöctke werden 6 bis 7 Fuß in den Grund versenkt,
und in diesem zu versenkenden Theile bei ihrer Anfertigung unbe-
zogen gelassen, nur etwas aus dem Groben zugeglichen. Gewöhn»
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen