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zwischen den einzelnen Vrückenhilzern niedergelassen weiden. Auf
tie so angeglichene Lage kleinen Schetter kommt ein Pflaster von
ungefähl 6 bis 8 Zoll hohen Steinen, die wie gewöhnlich bei solchen
lohen Steinpstastern auf die Kante gestellt werden; hierauf folgt
wieder eine Lage kleiner Schotter von etwa 12 Zoll Hohe, und dar»
auf abermals ein Steinpflaster, das endlich zur erforderlichen Höh«
der Hüttensohle, des Hammerbodens, gleichfalls mit feinerem Schotter
bedeckt wird. Durch dies« Lagenfolge bezweckt man, daß durch di«
anfängliche Erschütterung deS Gerüstes bei dem Gange des Ham«
merö der feine Schotter zwischen den Steinen und Vrückenhilzern
so lange nietcrrellt, als irgendwo ein hohler Raum vorhanden ist,
daß dergestalt der ganze Grund unter und über den Vrückenhölzern
gleichmäßig dicht, und dadurch die Belastung der Brücke gleichmäßig
und fest ausfällt. Man hat dabei bloß nöthig, in den erster« Tagen
und Wochen des Betriebes den Schotter von oben in dem Maße
wieder zu ergänzen, als er sich durch das Niederreiten und Dichter-
legen gesenkt hat, ohne bei dem ersten Zuschütten den Schotter mög»
lichst dicht stampfen zu müssen. Häufig wird indessen nicht mit dieser
Vorsicht verfahren, sondern man begnügt sich den ausgehobcnen
Schotter ohne vieler Auswahl wieder möglichst dicht hineinzuwer-
fen, wobei äber ili« ein so fest stehendes Gerüst bezweckt werden
kann. Nenn man jeden Gerüststock nur aus Einem Theile herstellt,
läßt man selbe gern um l bis 2 Fuß tiefer in den Grund nieder»
gehen, und bringt dann öfters 2 bis 3 Fuß unter der Hüttensohle
eine zweite Schwcrbrücte an, bei der die Vrückenhilzer den untern
ins Kreuz gelegt werten, und ihr Auflager durch Riegel erhal-
ten, welche an den Gelüststöcken von außen durch Falze und Nägel
befestiget sind.
Die Gerüststöcke ragen aus der Sohle gewöhnlich 6 Fuß und
darüber vor. Das oberste Paar der Gerüstbänder muß wenigstens
N bis 2 Fuß vom obern Ende der Stöcke entfernt seyn, damit
über denselben genügende Holzstärte vorhanden sey. Die Bänder selbst
erhalten eine Höhe von 10 bis 12 Zoll, und der Abstand vom ober«
sten Paar bis zum nächst untern, in welchen Zwifchenraum die Nein«
beile aufgenommen und festgekeilt werden, beträgt 3 bis 4 Fuß.
Gewöhnlich tömmt dasjenige Paar der Gerüstdänder, auf welchem.
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Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen