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derlich werden. Tie Eintheilung der Ertel wird hierbei so gewählt,
daß im Falle ;wei Hämmer gleichzeitig gebraucht werden sollen, die-
selben füreinander, nicht gleichzeitig, greifen. Haben die Hämmer
ein verschiedenes Gewicht, so muß man wo möglich den schwersten
Hammer zunächst dem Wellzapfen verlegen, damit der lange Grindel
weniger leidet. Jeder Hammer erhält seinen eigenen Schabatten-
und eigenen Ileilel« Stock.
ß. 37 . Der Schabattenstock, mit der d.nin oder darauf fest«
gekeilten Schabatte, hat die Bestimmung, den Amboß in einer be-
liebigen Stellung vollkommen fest zu erhalten, um ihm eine recht
solide Unterlage abzugeben. Tcr Schlag des auffallenden Hammers
muß offenbar um so wirtsamer seyn, je welliger der Amboß mit
seiner Schabatte und dem Schabattenstocke nachgibt; je massiver
demnach diese Theile sind, desto weniger wird her Amboß nachgeben,
desto ausgiebiger der Hammerschlag seyn. Den Amboß, der oft aus-
gewechselt werden muß, und meistens aus Schmicteisen gefertigt
wird, sehr gewichtig zu machen, würde ganz unzweckmäßig seyn;
zweckmäßiger angebracht ist eine schwere Schabatte, die aus einem
einfachen, folglich billigen Guße dargestellt wird, und oft vlele Jahre
««geändert bleiben kann. Indessen scheuet man in der Regel denn
doch die zu großen Kosten sehr großer Schabalten, und sieht dafür
lieber eine leichtere Schabatte in einen recht massiven, hölzernen
Stock zu befestigen. Gewöhnlich werden zu dem Ende lärchene, oder
besser eichene Stöcke von 3 bis 4 und noch mehr Fuß Durchmesser
verwendet, unv diese 7 bis 9 Fuß in den Grund versenkt. Wo
so große Stücke nicht leicht zu haben sind, kann man selbe aus
mehreren Theilen zusammensetzen, die dann aber durch Peschlagen
mit mehreren starken Ringen fest verbunden werden müssen.
Von wesentlichem Einflüsse ist die Beschaffenheit des Grundes,
nicht bloß wegen dcr Ausgiebigkeit des Hammelschlagcs, sondern
mehr noch wegen des Niedcrsinlcns deö Schabattenstockes. Wenn
man es daher mit sehr weichn» Grunde zu thun hat, fährt man
am besten, wenn man den Schabattenstock auf mehrere möglich fest
eingetriebene Pfähle stellt. Hierbei soll man auf die eingerammten
Pfähle aber keinen Rost aufzapfcn, wie dies oft geschieht, weil alles
dazwischen befindliche Querholz nothwendig ein Polster» des Stockes
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen