Seite - 110 - in Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden - in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
Bild der Seite - 110 -
Text der Seite - 110 -
und der Helb erhält vor der Verkeilung nur oben und unten höl-
zerne Zulagen, die Hammer seelen genannt werden. Allein bei
schlechten Helben, besonders wenn diese zugleich sehr start gebraucht
werden, oder mit andern Worten, wenn man schon die Erfahrung
hat, daß die Helbe meistens am Hals brechen, so verstärkt man den-
selben durch 5 bis 6 Zoll breite, nahe 1 Zoll dicke, und gegen 39
Zoll lange Eisenschiencn, Federn oder eiserne Hammerseelen
genannt, die auf der hintern Seite mit einer Klaue in den Helb
eingreifen, gewöhnlich selbst mit ihrer halben Dicke im Helb ein«
gelassen, und so gelegt sind, daß sie nach vorn gleich weit mit dem
aufgesteckten Hammer langen. Vei manchen Hämmern wird nur
Eine solche Feder, und zwar auf der untern Seite angebracht, bei
andern aber kömmt auf die obere Seite ebenfalls Eine zu liegen.
Ueber diese eisernen Hammelseelen sollen dann wenigstens 3 bis 4
Helbringe aufgetrieben werden, die man Scelenring» zu nennen
pflegt, wodurch diese Eisenschienen mit dem Helb fest verbunden
werden, folglich zur Verstärkung des Helbes im Kopfe oder Halse,
wesentlich beitragen müssen.
Ein Hammcrhelb, der so weit beschlagen ist, als wir bisher
kennen gelernt haben, wird ein beschlagener oder armirter
Helb genannt, dem also nichts mehr mangelt, als der eigentliche
Hammer und das sogenannte Vauernblech, die er erst erhält, wenn
er schon eingezogen ist. Vcvor wir aber das Einziehen des Ham-
merhelbes betrachten, müssen wir noch jene Lager und deren Befe-
stigung kennen lernen, worin sich die Achse des Wagringes dreht.
ß. 4O Die Drehungszapfen des Wagringes find entweder
cylindrisch oder konisch; letztere pflegt man, zum Unterschiede von
den ersten, nicht Zapfen, sondern Warzen zu nennen. Um ein«
Warze, bei horizontalen Achsen, in ihrem konischen Lager zu erhal-
ten, muß dieses in der Richtung der Achse mit einer gewissen Kraft
an die Warze gedrückt werden, die um so großer sevn muß, je grö-
ßer der Druck der Achse selbst ist; die nothwendige Folge davon ist
eine starte Achsenreibung, wie uns die Erfahrung auch beweist. Durch
diese ganz richtige, von der Erfahrung bestätigt« Theorie, find schon
viele Theoretiker verleitet werden, den Wagring mit culindrischen
Zapfen herzustellen, was bei Slirnhämmer» auch ganz gut, bei
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen