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geschafft wd. Es ist jedoch nicht genug, blcß zu trachten, daß al-
les Eisen-'cm Vcdcn wieder in die Höhe geschafft wird, sondern
man mußbcim Aufbrechen zugleich streben, die größcrn Eiscnbrc-
ckcn in kleiere zu zerbrechen, und sämmtliche Stücke derart zu ord,
nen bemut seyn, daß die gaarcrn Stücke zu oberst, am weitesten
vom Wind entfernt, die rohcsten aber zunächst «or den Vind zu
liegen ko,lncn, damit sie der frischenden Wirkung desselben zuerst
wieder augesctzt werden. Auch in der weiter« Fortführung des
Frischverfarrns trifft man auf den einzelnen Hütten darin einen
wesentliche Unterschied, daß auf einigen das nächste Aufbrechen
nicht eheroorgenommen wird, bis Alles wieder emgeschmoNen ist,
während »an auf andern nicht so lange damit wartet, sondern im-
mer lannnim Aufbrechen geschritten wird, wenn es die Erschei-
nungen il Verhalten des nicdcrgeschmolzenen Theiles '.'erlangen,
und wobc es geschehen tann, daß im Ganze« 5 bis 19 mal auf-
gebrochen vird, und dennoch die gaarsten Theile vom ersten Auf-
brechen whrend der ganzen Zeit nie cingeschmolzcn sind, dabei aber
doch duräden entweichenden Wind und die aufgetricbcne Schlacke
in der Gare etwas weiter «orgcschritten senn können. Tos letztere
Verfahrenscheint uns das zweckmäßigere, indem dcr Zweck dieser
mit Audicchen arbeitenden Frischperiede, alles Eisen
in einengenügendcn und möglichst gleichförmigen Zu-
stand de Gaare zu bringen, um daraus dann eine gute
Luppe mähen zu können, besser erreicht werden dürfte. Wir wol-
len uns dmnach im Folgenden an dieses dcr eigentlichen Klein«
Fischerei ungehörige Verfahren halten, obschon viele sogenannte
>llcinfrisch>' oft nach der ersten Methode vorgchen.
Das mechanische Verfahren beim Aufbrechen kann verschieden
st'.'»; folgnde Handgriffe dünken uns am bequemsten. Zuerst be»
ssibt man '<ch mit dcr cfterwähnten leichten und scharfen Brechstange
zur Ecke wischen Arbcitseite und Formwand; fährt daselbst mit
in der Ect der Arbeitplatte auflicgendei Stange in schiefer Rich»
tung läng» der Lösche des Vorherdcs bis auf den Hcrdbodcn, und
bemüht sih nun, indcm die Stange immer scharf am Hcrdboden
gehalten l'ild, die Eisenmasse bis zur diagonal gegenüber liegen-
den Ecke 'es Herdes zu durchbrechen, wobei, gestützt auf die Ar-
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen