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Generative Bildarbeit - Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
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20 Dementsprechend können jene Phänomene, die ich als Grenzsituationen und Grenzarbeit im fotografischen Spannungsfeld bezeichne, auf Situationen kultureller Differenz im Alltag übertragen werden. Kapitel 6 Diskussion In Kapitel 6 werden meine Präkonzepte, die Ergebnisse der Forschungsarbeit und relevante theoretische Ansätze, welche die empirischen Ergebnisse nahe- legen, miteinander in Zusammenhang gebracht. Dabei wird der Fokus auf die Relevanz der Ergebnisse für Situationen kultureller Differenz im Bereich der visuellen Kultur im Allgemeinen und für transdisziplinäre Forschungszusam- menhänge im Speziellen gesetzt. Die Theorieskizze, die sich aufgrund des empirischen Forschungsteils ergibt (und in Kapitel 5 im Detail ausgeführt ist), wird in Bezug zu konkreten Arbeitsfeldern gesetzt, in denen das transformati- ve Potential Generativer Bildarbeit zur Anwendung gebracht werden kann. Dabei fokussiere ich auf jene Grenzbereiche in meinem undisziplinierten wis- senschaftlichen Feld, in denen ein Bedarf nach konkreten methodologischen Anleitungen herrscht: auf inter- und transdisziplinäre Zusammenhänge in den Sozial- und Kulturwissenschaften (mit spreziellem Fokus auf die Bereiche der Nachhaltigkeits- und der Entwicklungsforschung). Es wird damit ein Beitrag zur visuellen Dimension von Grenzarbeit in diesen Arbeitsfeldern geleistet. Zuerst wird der Begriff der fotografisch­ visuellen Grenzsituation auf- gearbeitet. Der Zusammenhang von Tätigkeiten, Rollen, Positionen und Beziehungen im fotografischen Spannungsfeld wird als Grenzsituation beschrieben und in Anlehnung an Roland Barthes (1985) mit dem Wesen der Fotografie in Zusammenhang gebracht. Darauf folgend wird auf die Dimensio- nen Angst und Freude im fotografischen Spannungsfeld eingegangen. Diese werden mit den zwei Polen innerhalb der Auseinandersetzungen um eine visuelle Zeitenwende — Ikonophobie einerseits und Ikonophilie (Schade/Wenk 2011) andererseits — verknüpft. Das Spannungsverhältnis zwischen persön- lichem Begehren und ethischen Idealen wird mit Rekurs auf die Theorie- entwicklung von Susan Sontag (1980, 2003) aufgearbeitet, bei der sich glei- chermaßen kulturpessimistische und idealistische Positionen ausmachen lassen. Es wird erläutert, wie imaginierte Bilder durch fixierte Subjekt- und Objektrollen zu Stereotypen werden. Anhand des Konzepts des Scopic Drive (Lacan 1978; Bhabha 2004) wird nachvollziehbar, inwiefern durch einen einseitigen Blick jene, die blicken, lediglich die Spiegelbilder ihrer eigenen Mythen, Wünsche und Begehren erkennen. Das wiederum bringt die Heraus- forderung mit sich, eine adäquate Form für den Umgang mit Vieldeutigkeit und Ambivalenzen zu entwickeln. Es geht dabei um die Anerkennung dessen, dass im fotografischen Spannungsfeld immer wieder neue Blickwechsel pas- sieren und dadurch die Grenzen zwischen Eigen und Fremd verschwimmen. Darauf folgend wird der Begriff der fotografisch­ visuellen Grenzarbeit disku- tiert. Es wird erläutert, inwiefern Barthes’ Konzept von studium und punctum (1985) als Grenzarbeit auf dem Weg zu visual literacy (Elkins 2008; Mitchell 2009) begriffen werden kann. Es geht dabei nicht nur um das Lesen und Deuten von Bildern, sondern um das Wahrnehmen und Begreifen der vielfäl- tigen Zusammenhänge innerhalb des fotografischen Spannungsfeldes. Wei- ters wird ausgeführt, wie fotografisch-visuelle Grenz arbeit als eine spezifische
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Generative Bildarbeit Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
Titel
Generative Bildarbeit
Untertitel
Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
Autor
Vera Brandner
Verlag
transcript Verlag
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-5008-6
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
276
Schlagwörter
Forschendes Lernen, Fotografische Praxis, Methodik, Generative Bildarbeit, Grenzarbeit, Kulturelle Differenz, Praxeologie, Selbstversuch, Reflexive Grounded Theory, Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmungen, Situationalität, Reflexivität
Kategorie
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