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Generative Bildarbeit - Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
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1 Methodologie „Beginnen wir also mit der Skizze einer Methodologie, die unsere Erkenntnis nicht zu einer Zwangsjacke, sondern zu einer Hilfe für die freie Entwicklung aller Menschen macht, oder, wie sich ein überzeug- ter Rationalist ausdrücken würde, beginnen wir mit der Darlegung der ‚Elemente eines theoretischen Anarchismus‘“. (Feyerabend 2013: 19) In meiner wissenschaftlichen Sozialisierung habe ich mich zumeist, durch meine Auseinandersetzung mit dem Visuellen und der Fotografie, zwischen Kultur- und Sozialwissenschaften hin und her bewegt. Durch mein Grund- studium der Internationalen Entwicklung an der Philologisch-Kulturwissen- schaftlichen Fakultät der Universität Wien und mein Doktoratsstudium an der Fakultät für Nachhaltigkeitswissenschaften der Leuphana-Universität Lüneburg gehöre ich mit meiner Arbeit keiner expliziten Wissenschafts- disziplin an. Ich bezeichne mein wissenschaftliches Feld in Anlehnung an W. J. T. Mitchell als undiszipliniertes Feld (2003). Mitchell beschreibt die Undis- ziplin, mit Blick auf visuelle Kultur, als ein „Moment der Erschütterung oder des Bruchs, in dem die Kontinuität gestört und die Praxis in Frage gestellt wird.“ (ebd.: 41). Innere und äußere Grenzen wissenschaftlicher Disziplinen würden durch solche Momente erschüttert, dekonstruiert und transformiert. Das Chaos und das Staunen, das damit wiederum einhergeht, betrachtet er als Chance für die Entfaltung verschiedener Wissensformen und damit als essenzielle Elemente auf dem Weg zu neuer Erkenntnis. Dementsprechend besteht in meinem undisziplinierten Feld die Herausforderung, in Praxis, Empirie und Theorie verschiedene Wissensformen als Erkenntnis quellen ein- zu setzen und in einen Denkzusammenhang zu stellen. Mir ist kein disziplinär verfasster Theorienkanon vorgegeben — wodurch ich mich in einer Situation befinde, die etwa Paul Feyerabend als durchaus wünschenswert beschreibt, denn „die Welt, die wir erforschen möchten, ist etwas weit gehend Unbekanntes. Daher müssen wir uns offenhalten, dürfen uns nicht im Voraus beschränken.“ (2013: 17). In Abschnitt 1.1 führe ich mit der Praxeologie (Bourdieu/Wacquant 2006) die erkenntnistheoretische Grundlage für meine Forschungsarbeit aus. In Abschnitt 1.2 beschreibe ich meinen Kulturbegriff in Anlehnung an Homi Bhabhas Konzept der kulturellen Differenz (Bhabha 2004). Damit positioniere ich mich in Abschnitt 1.3. nahe der konstruktivistischen Ausprägung der Reflexiven Grounded Theory (Breuer 2010). In Abschnitt 1.4. erläutere ich mit dem Prinzip des Forschenden Lernens (Bundesassistentenkonferenz 2009; Huber 2009) den empirischen Kontext meiner Forschungsarbeit. Ich gehe davon aus, dass sowohl Erkenntnisinteresse als auch Erkenntnis gewinn an Menschen als Subjekte gebunden sind. Den Forschungsgegen stand bilden dementsprechend Menschen und ihre Interaktionen. 22
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Generative Bildarbeit Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
Titel
Generative Bildarbeit
Untertitel
Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
Autor
Vera Brandner
Verlag
transcript Verlag
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-5008-6
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
276
Schlagwörter
Forschendes Lernen, Fotografische Praxis, Methodik, Generative Bildarbeit, Grenzarbeit, Kulturelle Differenz, Praxeologie, Selbstversuch, Reflexive Grounded Theory, Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmungen, Situationalität, Reflexivität
Kategorie
Medien
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