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Generative Bildarbeit - Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
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253 Ausblick — utopistische Forschungs praxis „Utopie heißt nicht etwas Unrealisierbares. Die Utopie ist die dialektische Verbindung zwischen dem Akt der Anklage der Welt, die entmensch- licht, und der Verheißung der Welt, die menschlich macht. Also können nur die Utopisten Hoffnung haben.“ (Freire 1981: 82) Die Ergebnisse der vorliegenden Forschungsarbeit geben Anlass, die Fotogra- fie als Wahrnehmungs-, Interaktions-, Dialog- und Reflexionsform — also im Sinne Paulo Freires als generative Praxis (Freire 1978) zu begreifen. Sobald sich Menschen der Fotografie widmen, begeben sie sich in ein weitläufiges fotografisches Geflecht mit unterschiedlichen Akteursebenen. In diesem Zusammenhang agieren fotografische Bilder nicht selbstständig. Sie dienen als produktive Medien für Begegnung und Interaktion auf visueller, leiblicher sowie sprachlicher Ebene. Die vielen Dimensionen in diesem Geflecht werden meist nur bruchstückhaft wahrgenommen. Die Beteiligten im fotografischen Geflecht stehen in einer Beziehung zueinander, die von einem gewissen Blickregime bestimmt ist. Dem Verhältnis von Bild und Blick, Bild und Leib sowie Bild und Sprache wird dabei gleichermaßen Beachtung geschenkt. Das Blicken lässt Bilder entstehen, Bilder können immer wieder neue Blickakte anregen, diese jedoch auch verhindern. Einmal werden die Blicke erwidert und reflektiert, dann wiederum bleiben sie ohne Antwort. Das Zum-Bild-Wer- den betrifft Menschen in ihrer Leiblichkeit. Blicke treffen auf den Leib und schreiben sich als Erfahrung darin ein. In der Folge wird diese Erfahrung auf dem fotografischen Bildträger konserviert und kann an einem anderen Ort, zu einem späteren Zeitpunkt zu weiteren performativen Blickakten führen. Fotografische Bilder und Sprache wirken wechselseitig aufeinander und pro- duzieren sich gegenseitig. Ob, was und wie Bilder im fotografischen Geflecht eine Wirkung entfalten können, hängt dementsprechend davon ab, in wel- chem Zusammenhang sie von Menschen gemacht, gezeigt, beschrieben, gedeutet, verändert, verhandelt, verarbeitet, aufgegriffen, verworfen, erinnert, imaginiert … werden.
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Generative Bildarbeit Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
Titel
Generative Bildarbeit
Untertitel
Zum transformativen Potential fotografischer Praxis
Autor
Vera Brandner
Verlag
transcript Verlag
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-5008-6
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
276
Schlagwörter
Forschendes Lernen, Fotografische Praxis, Methodik, Generative Bildarbeit, Grenzarbeit, Kulturelle Differenz, Praxeologie, Selbstversuch, Reflexive Grounded Theory, Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmungen, Situationalität, Reflexivität
Kategorie
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