Seite - 22 - in Gerichtsbarkeit und Gerichtssäulen der ehemaligen Herrschaft Hagen bei Linz

21 Nach einigen weiteren adeligen Besitzern, erwarben 1748 die Starhemberger zur Arrondierung ihres Herrschaftsbereiches und vm auch wegen der Brauerei-Einkünfte die Herrschaft Hagen und unterstellten sie ihrem Landgericht Wildberg und der Verwaltung Riedegg. Kaiserin Maria Theresia hatte kurz zuvor, am 19. August 1746 den Starhembergern die Landgerichtliche Freiheit und den Blutbann auf den Herrschaften Wildberg, Riedegg, Lobenstein, usw abermals bestätigt.77 8*) 1616 prozessierte die Bischoffin im Zusammenhang mit der Hochzeit eines ihrer Untertanen gegen die Stadt Linz, „...weil der Untertan der Bischoffin, Paul Gruber, Sohn des Paul Gruebers selig Baurn zu Brandtstetten Linzer Pfarr“ [Brandstatt Lustenfelden, AdV] am Konsum seines Hochzeitsmahles im Hagen gehindert wurde. Die Linzer hatten der Hochzeitsgesellschaft das Passieren der Donau-Brücke verwehrt, sie nicht zu dem in der Hoftaverne des Schlosses Hagen vorbereiteten Hochzeitsessen gelangen, sondern vielmehr die Einnahmen der landesfürstlichen Stadt Linz zukommen lassen. Der Gepflogenheit gemäß waren die Untertanen damals verpflichtet, die Mahlzeiten bei Eheschließungen und anderen Feierlichkeiten stets in der Hoftaverne der (jeweiligen) Herrschaft einzunehmen.78 Das Gebäude der alten Hoftaverne Hagen, gelegen gegenüber den Gerichtssäulen, nahe dem einstmaligen Mauthäuschen, existiert noch heute.79 Ehem. Hoftaverne; Foto Schäffer 77 AStL, LR C III E 1, Nr. 622, 627. 78 AStL, LR B I A2, Sint, Direktorium, 193, Nr. 2104 (1616/1617). Vgl Schäffer, GHft Hagen/Linz, Bd I. 79 Hagenstraße 41. Die ehem. Hoftaverne ist leider nicht als solche gekennzeichnet; auch diesbezüglich vergeblicher Appell an das BDA. Vgl AStL, LR B I A2; Sint, Direktorium, 193, Nr. 2104: 1616/17 besaß Barbara Bischoff, Tochter des vormaligen Linzer Bürgermeisters Niclas Khueperger den Hagen [vgl Schäffer, Khueperger, 116]. Es gab ständige Streitigkeiten wegen des Bruckgeldes bzgl Bierlieferungen des Hagen nach Linz etc: Schäffer, Khueperger. Ua 1637 ist das Hofwirtshaus auch laut Neweklowsky belegt: OÖLA, Neweklowsky, Nachlaß, Sch. 3, Burgen und Edelsitze, G>H, Fasz. II H. – Bzgl des alten geschichtsträchtigen Hofwirtshauses auf der Bauparzelle 101/1 wurde die öffentlich-rechtliche Verpflichtung der Unterlassung von Neu-, Zu- und Umbauten ersichtlich gemacht: GB Auszug A 1, GB- Einlage 94, KG Pöstlingberg, Konskr. Nr. 12, Hagen 41; AStL, Bauarchiv, Hagen 12, Akt Nr. 8, 2a, 1009/1963; Akt 7.