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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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sion schlugHeinzel auf EmpfehlungWilhelm Scherers dessen ,Meister- schüler‘ Erich Schmidt vor. Der aus Jena stammendeErichSchmidthattenachGraz inStraßburg studiert und ebendort 1877 den Lehrstuhl Scherers übernommen, als dieser nach Berlin wechselte. Die Kommission konnte sich jedoch nicht eindeutig zwischen dem Grazer Ordinarius Anton Schönbach, einem Altgermanisten, und demNeugermanisten Erich Schmidt entscheiden,14 unddieWiener Professur blieb vorerst vakant.15DerMinister fürKultus undUnterrichtConradvonEybesfeld,der vonHeinzelüberdenknappen Vorsprung Schönbachs informiert wurde – in der Sitzung des Professo- renkollegiums am15.März 1879 hatte Schönbach 14 und Schmidt nur zwölf Stimmen erhalten –, war aber geneigt, Heinzels Wunsch zu ent- sprechen:WiederMinisterinseinemBerichtandenKaiserbetonte,wollte er nicht „Schönbach, der nur in altdeutscher Philologiewissenschaftliche Leistungen aufzuweisen hat“, sondernmit Schmidt „einenMann gewin- nen,der sich inder strengenSchule altdeutscherPhilologie jeneMethode derForschungangeeignethat,welche erst seit einigen Jahrzehntenaufdie Behandlungder neuerenLiteraturAnwendung gefundenhat“.16 Das einzige Problem blieb, dass Schmidt nicht ohne Weiteres als österreichischerWissenschaftlerdurchgehenkonnte.Mitwelcherdurchaus eigenwilligen Interpretation derMinister undmit ihm der Kaiser dieses Problem lösten, berichtete Schmidt seinem „freundlichste[n] Nothelfer 14 Scherer selbst mischte sich aus Berlin nicht offiziell in die Nachbesetzung ein, veröffentlichte aber am 10. Jänner 1879, kurz nach der ersten Kommissionssit- zung, inderNeuenFreienPresse einenArtikel, indemer zwarnichtdirekt aufdie vakante Wiener Lehrkanzel einging, aber ein Plädoyer für die institutionelle Stärkung der Neueren deutschen Literaturgeschichte hielt und auf die Verant- wortung desMinisteriums in dieserHinsicht hinwies. Scherer:Die deutsche Li- teratur andenösterreichischenUniversitäten (1879). 15 DenuniversitärenUnterricht inNeuerer deutscher Literatur deckte ab Sommer- semester1879derPrivatdozentJosefSeemüllerab,dessenSpezialgebiet jedochdie Ältere deutsche Literatur war. Abhilfe für die Lehre erhoffte sich Heinzel zwi- schenzeitlich vomNeugermanistenAugust Sauer, der bei ihmundTomaschek in WienundbeiWilhelmScherer inBerlinstudierthatte.Sauerhabilitiertesichauch tatsächlichimJuni1879inWien,wurdeabernochimSommerdesselbenJahresan die Universität Lemberg berufen. Fuchs: Geschichte der germanistischen Lehr- kanzel von ihrerGründung imJahre1850bis zumJahre1912(1967),S.69–73. ZuSauer vgl. auchHöhne (Hg.): August Sauer (2011). 16 Zit.n.Fuchs:GeschichtedergermanistischenLehrkanzelvon ihrerGründung im Jahre 1850bis zum Jahre 1912 (1967), S. 79. I.1. Kategorien derOrdnung 11
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
Lehrbücher
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