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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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Seemüllers führte nahezu dieselben Namen an wie der Brief Erich Schmidts und stimmte in seiner Argumentation exakt mit den traditio- nellenBerufungskriteriendesFachsüberein. Seemüller sprach sich „unter denösterreichischenGelehrten“, die allein er inBetracht zog, primo loco ebenfalls für August Sauer aus. Sauer sei, so Seemüller, „heute der aner- kannte Vertreter der speziell österreichischen Literaturgeschichte“, stehe aber ebenso „inMitte des Betriebes der allgemeinen deutschen Literar- historie“.Secundo loconannteSeemüllerden inGraz lehrendenProfessor Bernhard Seuffert, dessenArbeiten, wie er betonte, „wie die Sauers (und unseresverstorbenenJakobMinor)unterdemEinflusseWilhelmScherers“ stünden. Für dendrittenPlatz, dochnurwenn „dieKommission der Fa- kultäteinenTernarvorzulegenwünsche[]“,schlugSeemüllerOskarWalzel vor,andemerhervorhob,dasser„einSchülerMinorsundErichSchmidts“ sei.62 Mit diesen ersten Vorschlägen für die Besetzung der neugermanisti- schenLehrkanzelinWienstanddieMinor-NachfolgezunächstimZeichen problemfreier, d.h. über Jahrzehnte hinweg eingeübter Kontinuität. So- wohl Sauer undWalzel als auchWeilen hatten sich an derWienerGer- manistik habilitiert; Sauer 1879 noch bei RichardHeinzel,Weilen 1887 undWalzel 1894 bereits bei JakobMinor.Nur Seuffert absolvierte seine akademischen Qualifikationsprüfungen nicht in Wien, sondern in Würzburg.DortaberbeiErichSchmidt,derwiederumvon1880bis1885, also vor JakobMinor, denWiener neugermanistischen Lehrstuhl inne- hatte. Außerdem war er Katholik. Alle vier vorgeschlagenen Wissen- schaftler ließen sich problemlos für eine österreichische Germanistik re- klamierenoderwarenselbstÖsterreicher.Darüberhinausgehörtenallevier der ersten (Sauer, Seuffert) oder zweiten (Walzel,Weilen) Schüler-Gene- rationWilhelmScherers an, derdasFachüber Jahrzehnte hinweg sowohl methodisch als auch institutionell und wissenschaftspolitisch bestimmt hatte.FürWalzelundWeilensprachimSinneeinerAufrechterhaltungder bislangselbstverständlichenprofessoralenErbfolgeaußerdem,dass sie sich bei JakobMinor habilitiert hatten.Doch der traditionelle Berufungsme- chanismus, demzufolge einSchülerdes scheidendenOrdinarius zudessen Nachfolger gewählt wurde, ließ sich nach demTod JakobMinors nicht mehr reproduzieren. Auch eine Berufung anhand der beiden anderen nalbrief vonSchmidtbefindet sichnichtbeidenUnterlagen, sein Inhaltgehtaber aus demProtokoll hervor. 62 GutachtenSeemüllersüberdieNachfolgenachHofratMinorvom29.Dezember 1912;UAW,Phil. Fak., Zl. 494 ex 1912/13, PA1113WaltherBrecht. I. Die Verfasstheit derWiener Germanistik24
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
Lehrbücher
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