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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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philosophischen Fakultät 2.906 Studierende, darunter 929 Frauen, in- skribiert und in Brechts letztemWiener Semester, im Wintersemester 1925/26gabes fastdoppelt sovieleHörerundHörerinnenwiebei seinem Amtsantritt, nämlich insgesamt3.857,darunter1.147Studentinnen, also etwas weniger als 30 Prozent.225 In den Erinnerungen der männlichen Kommilitonen waren es freilich viel mehr Frauen: „[T]he lecture room whereProfessorWalterBrechtheldhis lecturesonhistoryof literature[…] was crowded, but crowdedwith girls“, schrieb ErnstWaldinger 1965.226 Und Józef Wittlinmeinte gar, dass diemännlichen Studierenden in der absoluten Minderheit gewesen wären: „Die Vorlesungen von Professor Brecht, im ersten Jahr des erstenWeltkrieges, erfreuten sich großer Be- liebtheit, besonders beidenHörerinnen.Männer gab esdortwenig, es ist also nicht zu verwundern,wenndiese sofort auffielen.“227 Auchwenn sich zu den Studenten in den 1910er und 1920er Jahren nicht ganz so viele Studentinnen gesellten, wie die Erinnerungen von Waldinger undWittlin vermuten ließen, sowardasAusmaß vonBrechts Betreuungspflichten doch enorm:Während JakobMinor in 26 Jahren insgesamt 361Dissertationen, also imSchnitt nicht ganz 14pro Jahr, als Referentbeurteilte,228stiegdieZahldervonBrechtbetreutenPromotionen inderneuerenAbteilung inden1910erund1920erJahrennahezuaufdas Doppelte an. In zwölf Jahren begutachtete Brecht als Referent 316Dis- sertationen, alsodurchschnittlich26pro Jahr, alsKoreferent noch einmal 111Dissertationen,alsodurchschnittlichneunproJahr.229Dabeihandelte es sich um eine Arbeitsbelastung, die selbst seinen früheren Förderern Gustav Roethe und Edward Schröder Respekt abverlangte (auch wenn diese von einer etwas höherenZahl ausgingen). Am4. Juni 1925 schrieb Schröder an Roethe über deren ehemaligen Schützling: „[G]rausige Ar- beitsüberhäufung! 600Dissertationen in 12 Jahren!“230 225 DieangegebenenStudierendenzahlenumfassenordentlicheundaußerordentliche Studierende und sind den einzelnen, semesterweisen Vorlesungsverzeichnissen entnommen, indenen sich amEnde jeweils eine „SummarischeÜbersicht der an der UniversitätWien inskribierten ordentlichen und außerordentlichenHörer“ befindet. 226 Waldinger:MyViennaUniversityCareer (1965), S. 84. 227 Wittlin: Erinnerungen an Josef Roth (1949), S. 49. 228 Faerber: Ich bin einChinese (2004), S. 155. 229 DieZahlenwurden ermittelt nachUAW,Phil. Fak.,Rigorosenprotokolle 1914– 1926. 230 Brief von Schröder an Roethe vom 4. Juni 1925; zit. n. Oels: „Denkmal der schönstenGemeinschaft“ (2007), S. 33. I.3. Philologie undmoderate Geistesgeschichte 65
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
Lehrbücher
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