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5.3ZeitlicheVariabilität derKonvektionsparameter inRadiosondendaten
sen, Meiningen, Stuttgart, München). An der Station Lindenberg ergeben sich ähnliche
Resultate. Hier signalisieren die Trends eine signifikante positive Änderung für KO,
Kmod, PII, und∆θE, während sich für CAPEB und LIB keine signifikante Veränderung
ergibt. Insgesamt zeigen nur wenige KPs signifikante negative Trends, die allerdings
vorwiegend auf Norddeutschland beschränkt sind. Insbesondere an der Station Greifs-
wald zeigen die Messungen für CAPE100, LI100 und SHOW eine Stabilisierung (stat.
signifikant).DieseAussage ist allerdingsaufgrunddesChPonichtverlässlich.
Zusammenfassend wird deutlich, dass verschiedene KPs im mittleren und südlichen
Teil Deutschlands einen Anstieg des Gewitterpotentials für die letzten 30 Jahre zeigen,
während die Trends der Stabilität über Norddeutschland nicht eindeutig sind. Insbeson-
dere Parameter, die bodennahe Temperatur- und Feuchtewerte berücksichtigen, weisen
überwiegend auf eine Labilisierung in der Atmosphäre hin (stat. signifikant). Dagegen
deuten die meisten KPs, bei denen die Vertikalprofile über die untersten 100hPa gemit-
telt werden, eine Stabilisierung an. Hinsichtlich den zugrunde liegenden theoretischen
Konzepten der thermischen Stabilität (latente, bedingte, potentielle) können keine Sys-
tematiken identifiziert werden. Sehr differenzierte Ergebnisse erhält man für Parame-
ter, die kinematische Eigenschaften berücksichtigen. So zeigen WSh0−6, SWISS12 und
SWEAT kaum Gemeinsamkeiten und haben aufgrund der hohen Variabilität der Wind-
datenkeine signifikantenTrends.
Die unterschiedlichen Trendrichtungen können physikalisch durch die unterschiedli-
chen Trends in Temperatur und Feuchte in den verschiedenen Schichten erklärt werden
(Abb. 5.7, rechts). Während die Temperatur in allen Niveaus mehr oder weniger signi-
fikant zugenommen hat (insbesondere im Süden), nahm das Mischungsverhältnis (bzw.
der Taupunkt) nur am Boden signifikant zu (0,5 bis 1,5gkg−1, siehe auch Tabelle B.3
im Anhang). In den höheren Druckniveaus wird dagegen eine leichte Abnahme an den
meisten Stationen beobachtet. Insbesondere auf der 500hPa–Fläche zeigen alle Statio-
neneinensignifikantennegativenTrend.Diesbestätigtdie inKapitel5.1.1besprochene
ProblematikderChPo indenDatensätzenum1990.
Um nicht nur den Fokus auf Trends in den KPs zu legen, werden auch mögliche Än-
derungen inderAnzahlderTageuntersucht, andenendieSchwellenwerteausKapitel4
überschritten(bzw.unterschritten)werden.AlsBeispielwerdenhierdieSchwellenwerte
verwendet,dieunterHinzunahmederSVGebäudeschadendatenfürdieStationStuttgart
bestimmt wurden. Grundsätzlich sind die Trendrichtungen in Abbildung 5.8 ähnlich zu
den Trends der 90% (10%) Perzentile der zugehörigen KPs (Abb. 5.6). An allen Statio-
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Änderung des Gewitter- und Hagelpotentials im Klimawandel
- Titel
- Änderung des Gewitter- und Hagelpotentials im Klimawandel
- Autor
- Susanna Mohr
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-994-7
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 272
- Schlagwörter
- Atmosphärische Risiken, Hagel, Gewitter, Klimawandel, Klimatologie (Zukunft, Konvektion)
- Kategorien
- Naturwissenschaften Physik
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima