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6ÄnderungenderatmosphärischenStabilitätsparameter inKlimasimulationen
liche Verteilung wie im Kontrollzeitraum (siehe in Abb. B.7 im Anhang). Quantitativ
können allerdings einige Unterschiede zwischen den Stabilitätsbedingungen im C20-
und PRO–Zeitraum für die sieben Klimasimulationen beobachtet werden, die jedoch
kein einheitliches Bild ergeben (Abb. 6.6). Während das Gewitterpotential in CE5R1
und CKE5R2 in der Zukunft im Mittel in Deutschland leicht zunimmt (grüne bis rote
Farben), zeigt sich fürdieanderen fünfLäufevorwiegendeineZunahmederatmosphä-
rischen Stabilität (blaue bis lila Farben). Interessant ist, dass das Änderungssignal der
beiden Simulationen, die mit dem gleichen GCM E5 (A1B, R1 und R2) angetrieben
wurden, nicht einheitlich ist. Ebenfalls ist in den Konsortialläufen zwischen den bei-
den verwendeten Szenarien kein direkter Zusammenhang der Ergebnisse, die als Basis
die gleiche Realisierung (R1 oder R2) haben, zu erkennen. Die größten Änderungen
im Bereich 100–200Jkg−1 sind im südöstlichsten Teil Bayerns und im angrenzenden
Österreichzubeobachten (CE5R1).
Insgesamt sind die Änderungen der mittleren jährlichen Perzentile der CAPE in al-
len Modellläufen eher gering (±25Jkg−1). Auch das Flächenmittel über das Unter-
suchungsgebiet verdeutlicht dies (Tabelle 6.2, links). Beispielsweise zeigt der CE5R1–
Lauf im Mittel in Deutschland die größte positive Änderung der CAPE um 30Jkg−1,
während der Konsortiallauf mit dem gleichen globalen Antrieb eine Abnahme von
31Jkg−1 berechnet. Anders als in der Vergangenheit sind die Änderungen der CAPE
nichtnuraufeine reinbodennaheFeuchteänderungzurückzuführen.Sowerdendiepro-
jizierten Erwärmungen der GCM in die RCM übertragen und führen im Mittel für die
drei CCLM–IMK–Läufe in Deutschland im Sommer (JJA) zu einer Erwärmung zwi-
schen0,8Kund1,1K(2021–2050;sieheWagneretal.,2012,Tabelle1).Aberauchdas
bodennaheMischungsverhältniszeigt imgesamtenUntersuchungsgebiet eineZunahme
in PRO im Vergleich zu C20 (siehe Abb. B.8 im Anhang), während die Läufe 2 und
3 (CE5) allerdings vorwiegend eine Abnahme der Stabilitätsbedingungen berechnen.
Somit müssen auch andere Faktoren wie beispielsweise eine Änderung des vertikalen
TemperaturgradienteneineRolle spielen.
Fasst man die Ergebnisse der verschiedenen RCM–Läufe zusammen, indem an je-
dem einzelnen Gitterpunkt bestimmt wird, wie viele Klimasimulationen eine positive
Änderung der CAPE in der Zukunft zeigen, wird deutlich, dass für etwa die Hälfte der
Gitterpunkte im Untersuchungsgebiet die Modelle kein eindeutiges Signal projizieren
(Abb. 6.7a)3. Das bedeutet, dass etwa 3 bis 4 Läufe eine Zunahme des Gewitterpotenti-
3 Hierzu werden die Ergebnisse der CCLM–IMK–Läufe per bilinearer Interpolation auf das gröbere
GitterderKonsortialläufegebracht.
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Änderung des Gewitter- und Hagelpotentials im Klimawandel
- Titel
- Änderung des Gewitter- und Hagelpotentials im Klimawandel
- Autor
- Susanna Mohr
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-994-7
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 272
- Schlagwörter
- Atmosphärische Risiken, Hagel, Gewitter, Klimawandel, Klimatologie (Zukunft, Konvektion)
- Kategorien
- Naturwissenschaften Physik
- Naturwissenschaften Umwelt und Klima