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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
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24 Das italienische Originalwerk Die Übersetzung Die Übersetzung von Heinrich Schmidt erscheint 1655 bei Matthäus Rickhes im Kleinformat 12°, d. h. mit einer Seitengröße von ca. 130 x 70 mm und einem Schrift- spiegel von ca. 100 x 50 mm. Auf 28 nicht nummerierten Seiten mit der Widmung und der Antwort auf diese Widmung folgt der eigentliche Text von 148 Seiten. Matthäus Rickhes27 beginnt seine Laufbahn in der Druckerei seines Vaters Michael und dann seiner Mutter Maria, die als Witwe den Betrieb bis zu ihrem Tod 1640 führt. Der Sohn übernimmt danach die Offizin am Lugeck und wird kurz darauf auch Universitätsdrucker. Er ist auf Titelblättern von Ausgaben bis 1661 nachweisbar und hinterlässt die Druckerei seiner Witwe Susanna Rickhes. Es handelt sich also um ein anerkanntes Unternehmen, das ein Programm im Einklang mit der Universität und den politischen Institutionen herausgibt. Vor der Titelseite des Druckes ist ein Kupferstich im Format 92 x 125 mm auf einem etwas größeren, quer gelegten und einmal gefalteten Blatt eingeklebt, welcher programmatisch auf den wesentlich allgemeiner verstandenen Inhalt der Übersetzung hinweist, als dies für das Original der Fall war. Im oberen Teil der dargestellten Szene tragen zwei Engel ein Banner mit der Inschrift : Wort-Zucht Peitschn vor die Vier falsche schriffts Diener ; in der Mitte zwischen ihnen befindet sich eine Tafel mit zwei Zitaten aus dem Matthäus-Evangelium, nämlich Mt. 12.34 und 24.4, und nicht Mt. 12 und 13, wie in der Grafik fälschlich angegeben : Ihr Natterngezücht ! Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid ? Sehet zu, dass niemand euch irreführe. Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen : »Ich bin der Messias«, und werden viele irreführen.28 Der Stich unbekannter Herkunft, von dem Colewaldt in seinem Dankschreiben meint, er könne aus Nürnberg stammen, bietet eine wertvolle Information für das Verständnis des Titels der Übersetzung, denn es werden bewusst die vier »ministri«, also Pries- ter bzw. Prediger der Pariser kalvinistischen Gemeinden in Charenton, gegen die sich Marinos Polemik richtete, durch die Gründerväter der Reformationsbewegungen als Ziel der Attacke ersetzt. Die Titelillustration zeigt nämlich in dieser karikaturhaften Darstellung die vier Kirchenväter, welche die auf satanischen Kreaturen reitenden vier 27 Vgl. Christoph Reske : Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. Auf der Grundlage des gleichnamigen Werkes von Joseph Benzing. Wiesbaden : Harrassowitz 2007, S.  979. 28 Die Bibel. Deutsche Ausgabe mit den Erläuterungen der Jerusalemer Bibel. Freiburg u. a.: Herder 1968, S.  1387 bzw. 1407.
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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79696-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
170
Schlagwörter
Giambattista Marino, translation italian-german, Counterreformation, Giambattista Marino, Übersetzung italienisch-deutsch, Gegenreformation
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