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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
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101Der Kontext der Gegenreformation in Paris 1617 und in Wien 1655 mal für die glückliche Befreiung von Wien 1683 aus der zweiten Türkenbelagerung mithilfe der polnischen Truppen unter Johann Sobieski. Durch die Notwendigkeit, die kirchlichen Initiativen und die kaiserliche Politik eng miteinander zu verknüpfen, steigt ab dem Konzil von Trient die Bedeutung der päpstlichen Nuntien. Die Liste der an sie ergehenden Aufträge zeigt eindrucksvoll das Programm der dringendsten Aufgaben, welche sich die katholische Kirche der Gegenreformation setzt : – Beseitigung des Konkubinats unter den Geistlichen, – Errichtung von Priesterseminaren und Auswahl von geeigneten Kandidaten für das Collegium Germanicum in Rom, – Durchführung von Visitationen und Synoden, – Gründung von katholischen Druckereien und Kontrolle des Buchmarkts, – Förderung der katholischen Universitäten, – Unterstützung der Reform-Orden, vor allem der Jesuiten, – Kontrolle bzw. Förderung der bischöflichen Reformarbeit, – Beseitigung der Missstände in den Klöstern (Einhaltung von Gelübden und Klausur), – Katholisierung der Höfe (Berufung von Predigern und Theologen, Säuberung der fürstlichen Beratergremien von Protestanten, gezielte Förderung von katholischen Schlüsselfiguren) sowie – Bemühungen um die Konversion protestantischer Fürsten.14 Diese engagierten Ziele können offensichtlich nicht von den bestehenden Institutio- nen der katholischen Seelsorge bewältigt werden, bedürfen vielmehr neben der mate- riellen Unterstützung durch die politische Führung zusätzlicher Hilfe aus den refor- mierten Ordensbewegungen. Zu diesem Zweck bemüht sich der mit der römischen Kirche verbündete Adel um eine intensive Ansiedlung neuer Orden aus den Mittel- meerländern, vor allem Italien und Spanien, in der Absicht, die Rekatholisierung der Bevölkerung zu beschleunigen und eine dominierende Präsenz in der Öffentlichkeit aufzubauen : »[…] das Wiederaufleben katholischen Geistes am Kaiserhof und der Sieg über den Protestantismus führten zur Berufung neuer, aufblühender Orden, wie der Kapuziner, der Barnabiten, Paulaner und anderer, die am großen Werk der Gegen- reformation mithelfen sollten.«15 14 Alexander Koller : Prudenza, zelo e talento. Zu Aufgaben und Profil eines nachtridentinischen Nuntius. In : Rudolf Leeb/Susanne Claudine Pils/Thomas Winkelbauer (Hg.) : Staatsmacht und Seelenheil. Ge gen reformation und Geheimprotestantismus in der Habsburgermonarchie. Wien-München 2007, S.  45–59 ; hier S.  56. 15 Tomek : Das kirchliche Leben und die christliche Charitas in Wien, S.  247.
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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79696-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
170
Schlagwörter
Giambattista Marino, translation italian-german, Counterreformation, Giambattista Marino, Ăśbersetzung italienisch-deutsch, Gegenreformation
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