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Vor 1918
Glaubenskämpfe - Katholiken und Gewalt im 19. Jahrhundert
Seite - 313 -
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Michael Snape Katholiken, Militärdienst und Gewalt in Großbritannien während des Ersten Weltkriegs Von der Amerikanischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg hatte der Militärdienst  mitsamt seiner unvermeidlichen Gewalt für die seit jeher ver- dächtige katholische Minderheit Großbritanniens eine politisch rettende, ja erlösende Funktion1. Der Dienst an der Waffe war eine bedeutende Trieb- feder der fortschreitenden Emanzipation der britischen Katholiken, sowohl vor als auch nach dem 1829 verabschiedeten »Roman Catholic Relief Act«. Zu jener Zeit war das ländlich-katholische Irland  – einst als Brutstätte »papisti- scher« und damit umstürzlerischer Umtriebe gefürchtet  – längst zum bedeu- tendsten Gebiet der britischen Truppenaushebung geworden. Wenngleich die Rekrutenbasis zum Ende des 19.  Jahrhunderts hin stark anglisiert und urbanisiert war, hatte die katholische Militärseelsorge einen festen Stand im institutionellen Gefüge. Allerdings geriet dieser entscheidende Aspekt der Versöhnung zwischen Katholizismus und britischem Staat während des Ersten Weltkriegs in Gefahr  – in einem Konflikt, der in der britischen Geschichte die größte Konzentration tödlicher Gewalt hervorbrachte. Im vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, wie die Vertreter des »Imperial British Catholicism«2 einem wachsenden Antikatholizismus im Ansatz begeg- nen wollten, indem sie Kampfesmut und Tapferkeit britischer Katholiken  – die wie ihre protestantischen Landsleute sich inmitten der größten Mobilma- chung der britischen Geschichte befanden  – hervorhoben. Den Hintergrund dieses Engagements bildeten der gigantische Bedarf der britischen Armee an Rekruten, das Zögern von Katholiken in anderen Teilen des Empire sowie die wenig hilfreichen Friedensinitiativen Papst Benedikts  XV.3. Allerdings wird auch gezeigt, wie differenziert  katholische Einstellungen zu und Reaktionen auf die Kriegsgewalt waren. Einmal an der Front angelangt, zeigten katho- lische Soldaten kaum Anzeichen eines Bewusstseins, sich inmitten eines 1 Von 1801 bis 1922 bildete Irland einen festen Bestandteil des Vereinigten König- reichs von Großbritannien und Irland. 2 Anonymus, Catholics of the British Empire and the War, London 1917, S.  3. 3 Vgl. Ian Beckett  u.a., The British Army and the First World War, Cambridge 2017, S.  96.
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Glaubenskämpfe Katholiken und Gewalt im 19. Jahrhundert
Titel
Glaubenskämpfe
Untertitel
Katholiken und Gewalt im 19. Jahrhundert
Herausgeber
Eveline Bouwers
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-666-10158-8
Abmessungen
15.9 x 23.7 cm
Seiten
362
Schlagwörter
19. Jahrhundert, katholische Kirche, Gewalt, Legitimation, Glaube, Katholizismus, historische Entwicklung, Säkularisierung, Pluralismus, historische Analyse, Geschichtsschreibung, strukturelle Gewalt, Diskurs
Kategorien
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